Was muss getan werden, um die gesamtwirtschaftliche Nachfrage anzukurbeln? Was ist zu tun, aus der Kleinen Depression zu kommen?
Ein Vorschlag ist die Rückkehr zum Goldstandard, was natürlich vollkommen töricht ist.
Ein weiterer Vorschlag ist Freihandel, d.h. weitere Massnahmen, um die Märkte kompletter zu machen.
In diesem Zusammenhang deutet Paul Krugman in seinem Blog auf einen Bericht („12 EU leaders call for open markets to fuel growth“) hin. Die europäischen Staats- und Regierungschef rufen demnach nach Massnahmen, um das Wachstum via open markets strategy (Abbau von Handelsbarrieren) zu fördern. Für eine Sekunde wundert sich der gutmütige Leser, ob der Austerian Consensus knackt. Weit gefehlt! Die Antwort der politischen Entscheidungsträger auf die mangelhafte Nachfrage (der Privatsektor hält sich mit Ausgaben zurück) ist, Deregulierung und Liberalisierung des Handels.
Das ist eine nicht nur eine schlechte, sondern auch eine irrelevante Idee, erklärt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor. Was würden solche Massnahmen zustande bringen, um die Schuldenlast der privaten Haushalte zu verringern? Was würden solche allgemeine Massnahmen verrichten, um den zerstörerischen Überschuss Deutschlands in der Leistungsbilanz einzugrenzen?
Am Beginn eines jeden Verständinisses von Makroökonomie steht die Erkenntnis, dass das, was aus mikroökonomischer Sicht gut ist, aus makroökonomischer Sicht oft irrelevant oder sogar schädlich sein kann, wenn die Wirtschaft in einer Depression steckt.
Wieso wird aber die hart erkämpfte Einsicht heute willentlich ausser acht gelassen?
PS:
Ein lesenswerter Beitrag von Peter Bofinger ("Die Bundesregierung hat völlig falsch reagiert") in WISO-Info 1/2012 (hat tip to NachDenkSeiten).
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