In der Schweiz hat sich gestern auf einer Geldmarkt-Auktion wieder eine negative Rendite ergeben.
Wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) mitgeteilt hat, hat die Schweizerische Eidgenossenschaft gestern ein Papier mit 3 Monaten Laufzeit (bis zum 3. Mai 2012) zu einer Rendite von Minus 0,051% verkauft.
Es wurden 1‘160 Mio. Franken zugeteilt. Gebote wurden insgesamt in Höhe von 5‘702 Mio. Franken abgegeben.
Schweiz: Geldmarktzinsen, Graph: SIX Swiss Exchange
Die Nachfrage nach Schuldpapieren mit erstklassiger Bonität bleibt nach wie vor stark. Die Investoren sind auch in der Schweiz bereit wie in Deutschland, eine zusätzliche Gebühr für Darlehen zu zahlen. Investoren, die an Sicherheit und Liquidität orientiert sind, zahlen eine Art Gebühr, um Gelder beim Staat mit dem besten Rating parken zu dürfen.
Negative Renditen am Primärmarkt deuten zugleich auf die wahrgenommene Deflationsgefahr hin. Bargeld ist heute mehr Wert als Gold. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass eine expansive Geldpolitik in einer depressiven Wirtschaft die Zinsen von Staatsanleihen nach unten drücken kann. Auch wenn die Zentralbank ihre Bilanzsumme aussergewöhnlich erhöht, entsteht keine Inflation, weil die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt.
Die Ressourcen, die dem Staat zu negativen Realzinsen zur Verfügung stehen, sind im Leerlauf. Die öffentliche Hand könnte Investitionen in Infrastruktur, Bildung und umweltschonende Energieversorgung tätigen. Doch stattdessen bemühen sich die Staaten in Europa, Schulden abzubauen. Die beste Möglichkeit, die Verschuldung zu senken, ist Wirtschaftswachstum. Denn wenn das BIP schrumpft, steigt die Schuldenquote.
Schweiz: Staatsanleihen (Rendite), Graph: SIX Swiss Exchange
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