Playboy unterhält sich mit Paul Krugman in einem lesenswerten (langen) Interview über Konjunkturabschwung, Vertrauen Fee, Aliens und Präsidentschaftswahlen 2012.
Auf die Frage, ob der Euro und die EU tot sind, antwortet der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor: „Am Rande“. Die Europäer brauchen drastische Massnahmen (wie z.B. Geld-drucken) und es sieht höchst zweifelhaft aus, dass sie es tun würden.
Krugman hält ein Auseinanderbrechen des Euro, mit wichtigen Akteuren, die gezwungen werden, auszutreten, also nicht mit nur Griechenland, für möglich. Das werde die EU nicht töten, die ja mit dem Euro nicht identisch ist, aber es wird sie verletzen. Und ja, das sollte auch die USA was angehen.
„Wir wollen ein starkes, erfolgreiches demokratisches Europa. Sie sind in Bezug auf die grundlegenden Werte unsere besten Freunde in der Welt“. Europas Scheitern würde die USA isolieren und schwächen.
Die Rezession ist offiziell im Juni 2009 zu Ende gegangen. Denn es war der Zeitpunkt, wo die Industrieproduktion, das BIP, aber nicht die Beschäftigung angefangen haben, sich wieder zu erholen. „Aber wir sind immer noch in einer Depression“, erklärt Krugman.
Er spricht von Lesser Depression (Kleine Depression). Es ist nicht so schlimm wie die Great Depression, aber es ist wie die Great Depression: ein verlängerter Zeitraum. Der NYT-Kolumnist deutet auf die nun seit vier Jahren anhaltende hohe Arbeitslosigkeit und lausige wirtschaftliche Aussichten für die meisten Menschen hin.
„Wenn Sie Ihren Job verlieren, wird Ihre Chance, einen neuen Job zu finden, kleiner. Die Anzahl der Menschen, die für eine lange Zeit arbeitslos wurden, ist auf einem Niveau, welches seit den 1930er Jahren nicht gesehen wurde“, erklärt Krugman. „Was wir erleben ist eine Wirtschaft, die sich vielfach wie die US-Wirtschaft im Jahre 1937 anfühlt, als die politischen Entscheidungsträger zu selbstgefällig waren und für mehr Beschäftigung hätten drängen sollen“.
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