Paul Krugman befasst sich in seiner lesenswerten Montagskolumne („Things Are Not OK“) in NYT mit dem aktuellen Arbeitsmarktbericht. Die sinkende Arbeitslosigkeit ist echt, was die zunehmende Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen, nicht aber den Ausfall der Arbeitnehmer aus dem Erwerbsleben reflektiert, erklärt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises.
Die Wirtschaft bleibt aber nach wie vor tief deprimiert. Wie das Economic Policy Institute darauf hinweist, würde es, auch wenn das Tempo der Schaffung von Arbeitsplätzen von Januar anhielte, bis 2019 dauern, bis die Vollbeschäftigung zurückkehrt.
Und es darf nicht vergessen werden, dass die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit der Wirtschaft und der Gesellschaft enormen Schaden zufügt. Insbesondere bedeutet die Langzeitarbeitslosigkeit, dass mehr Amerikaner dauerhaft dem Arbeitsmarkt entfremdet werden, mehr Familien ihre Ersparnisse erschöpfen und mehr Mitbürger die Hoffnung verlieren, schildert Krugman.
Dieser ermutigende Bericht zur Beschäftigung sollte daher nicht zu einer Abschwächung der Bemühungen für die Genesung der Wirtschaft führen. Die politischen Entscheidungsträger sollten alles unternehmen, was sie können, um die Wirtschaft zur Vollbeschäftigung zurückzubringen.
Leider ist es aber laut Krugman nicht so, wie viele Menschen mit Einfluss auf die Politik denken. Sehr früh in diesem Einbruch, sobald der vollständige Zusammenbruch der Finanzmärkte begonnen hatte, abzuebben, forderte eine beträchtliche Anzahl von Menschen ein frühes Ende der Bemühungen um die Stützung der Wirtschaft. Einige der Forderungen beruhten auf die fiskalische Seite, sofort Sparmassnahmen zu ergreifen. Aber es gab auch wiederholte Forderungen an die Fed, die Zinsen zu erhöhen.
Was ist aber die Argumentation hinter diesen Forderungen? Na ja, sie verändert sich immer wieder. Manchmal geht es um die angebliche Gefahr von Inflation. Und die Inflationsfalken scheinen durch die Art und Weise, wie die Explosion der Inflation nicht passiert, unbeirrt.
Es gibt aber auch eine Art von freistehenden Opposition gegen niedrige Zinsen, indem Sinne, dass mit billigem Geld und Kredit selbst in einer verzweifelt schwachen Wirtschaft etwas nicht stimme.
Krugman sieht dabei einen „Drang zur Säuberung“, genannt nach Andrew Mellon, dem Finanzminister von Hoover, welcher ihn gedrängt hatte, Liquidation ihren Lauf zu lassen, um „die Fäulnis zu reinigen“, von der er glaubte, dass sie Amerika befallen hat.
Und jedes Mal, wenn eine gute Nachricht kommt, tauchen die „säubere-und-liquidiere“-Typen auf, und sagen, dass es Zeit ist, damit aufzuhören, auf den Arbeitsmarkt zu blicken. Und die traurige Wahrheit ist, dass die guten Zahlen in Bezug auf die Arbeitsplätze es weniger wahrscheinlich machen, dass die Fed expansive Massnahmen trifft, die erforderlich sind, erklärt Krugman.
Fazit: Die aktuellen Daten aus dem Arbeitsmarkt sind gut, aber die Dinge sind im Entferntesten nicht in Ordnung. Es ist immer noch eine schreckliche Wirtschaft und die Politik sollte viel mehr unternehmen, um alles zu verbessern.
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