Die SNB hat zuletzt im Rahmen der
geldpolitischen Lagebeurteilung von 19. Juni 2014 erklärt, dass für die Schweiz
auf absehbare Zeit weiterhin keine Inflationsrisiken bestehen.
Die SNB hat sogar die neue Prognose
für 2015 und 2016 mit 0,3% und 0,9% um jeweils 0,1% Prozentpunkte tiefer gesetzt als bei der letzten Lagebeurteilung.
Trotz des kräftigen
Geldmengenwachstums gibt es also in der Schweiz keine Inflation. Wer daran
geglaubt hat, dass die Wirtschaft durch das Angebot eingeschränkt war, hat einen
starken Anstieg der Inflation vorausgesagt.
Wer eine nachfrageorientierte
Konzeption an den Tag gelegt und die Auswirkungen der Nullgrenze für nominale
Zinsen (zero lower bound)
mitberücksichtigt hat, hat einen Anstieg der Inflation von Anfang an kategorisch ausgeschlossen. Zumal
die Notenbank nicht die Geldmenge kontrolliert, sondern nur die
Notenbankgeldmenge (Geldbasis).
Die folgende Abbildung der ZKB
bietet dazu ein reichliches Anschauungsmaterial: Ein Chart zum Einrahmen
lassen.
Schweizer Geldpolitik im Sog der
Finanzkrise von 2008: Geldmengenwachstum versus Inflation, Graph: ZKB in DMO
M2 und/oder M3 werden durch die
krisenbedingt umgesetzte unkonventionelle Geldpolitik der SNB nicht besonders
tangiert. Wenn die Notenbankgeldmenge steigt, fällt der Geldmultiplikator zum
Ausgleich.
Die Gelder, die durch die SNB in
den Markt gepumpt werden, werden von den Banken als Reserve wiederum bei der
SNB parkiert oder von den Privaten als Cash gehalten.
Exkurs:
Die Geldmenge M0 umfasst das von
der Zentralbank geschaffene Geld. Sie wird in der Schweiz Notenbankgeldmenge (monetary
base, d.h. monetäre Basis) genannt und besteht aus dem Notenumlauf plus
Giroguthaben der Banken bei der SNB. Auf die M0 hat die SNB einen direkten
Einfluss.
Die Geldmenge M3 besteht aus der
Geldmenge M2 und zusätzlich aus den Termineinlagen in CHF (Termingelder). Im
Unterschied zur Notenbankgeldmenge bestehen die Geldmengen M1, M2 und M3
hauptsächlich aus Geld, das die Banken geschaffen haben (d.h. Geldschöpfung),
wie die SNB kurz erläutert.
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