Man trifft
heutzutage oft Leute, die über wirtschaftliche Probleme reden, als ob sie
kompliziert und geheimnisvoll und ohne offensichtliche Lösung, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten
Kolumne („Build we won’t“) am Freitag
in NYTimes.
Die
grundlegende Geschichte darüber, was schief gegangen ist, ist in der Tat fast
lächerlich einfach: Wie hatten eine immense Immobilienblase und das Platzen der
Blase hat ein riesiges Loch in Ausgaben hinterlassen. Alles andere sind
Fussnoten, hebt der am Graduierten Zentrum der City University of New York (CUNY) lehrende Wirtschaftsprofessor
hervor.
Und die
entsprechende politische Reaktion war auch einfach: Füllen des Lochs in der
Nachfrage. Insbesondere waren (und sind) die Nachwirkungen der platzenden Blase
eine sehr gute Zeit, in Infrastruktur zu investieren.
Seit 2008
herrscht in der amerikanischen Wirtschaft hohe Arbeitslosigkeit. Und das Kapital
findet keinen Ort hinzugehen, weshalb die Finanzierungskosten für die
öffentliche Hand so historisch niedrig sind. Die brachliegenden Ressourcen für
nützliche Dinge anzukurbeln, sollte eigentlich ein einfach lösbares Problem.
Was aber
wirklich passiert war genau das Gegenteil: Ein beispielloser Absturz der Ausgaben für Infrastruktur. Politisch ausgedrückt
bedeutet das eine fast surreal schrecklich falsche Wendung. Wir haben es
geschafft, die Wirtschaft kurzfristig zu schwächen wie wir die Aussichten auf
lange Sicht zu untergraben, legt Krugman dar.
Öffentliche Anlageinvestitionen
in den USA, Graph: Prof. Paul Krugman
Und es ist
noch schlimmer. Der Treuhandfonds für die Bundesstrassen ist fast erschöpft. Bis der Kongress zustimmt,
dass der Fonds aufgestockt wird, müssen alle Strassenarbeiten im ganzen Land
wieder ein paar Wochen zurückgestellt werden. Wenn das geschieht, kostet es
schnell Hunderte von Tausend von Arbeitsplätzen, was die Erholung der Beschäftigung,
die nun endlich Auftrieb erhält, zu Fall bringen kann. Und es würde auch langfristiges
Potenzial der Wirtschaft verringern.
Wie ist
alles so schief gegangen? Die Antwort ist laut Krugman der kombinierte Effekt
der rigiden Ideologie und der politischen Taktik der verbrannten Erde. Die
Autobahn-Fonds ist nur ein Beispiel eines viel umfassenderen Problems. Der
Zusammenbruch der öffentlichen Investitionen war eine politische Entscheidung.
Was über die
Autobahn-Krise nützlich ist, dass sie zeigt, wie selbstzerstörerisch diese
politische Entscheidung geworden ist. Es ist eine Sache, Investitionen in die
Ökologie oder in Hochgeschwindkeitszüge oder sogar in Schule-Bau zu blockieren.
Er sei dafür, so Krugman. Aber viele auf der rechten Seite des politischen
Spektrums nicht. Alle denken aber, von progressiven Think-Tanks bis zum
amerikanischen Handelsministeriums, dass wir Strassen brauchen.
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