John Cochranes anti-keynesianische Strafpredigt ist zur Zeit in der amerikanischen Blogosphäre in aller Munde. Hier nimmt Noah Smith dazu Stellung. Auch Nick Rowes Antwort ist unbedingt lesenswert.
Wie Paul Krugman richtig beschreibt, beschmückt der an der Chicago University lehrende Wirtschaftsprofessor das Wort Nachfrage mit Angst auslösenden Zitaten.
Die Anhänger der
angebotsorientierten Konzeption vertreten im Allgemeinen die Ansicht, dass das Arbeitslosengeld,
die Obamacare, Regulierung der Finanzmärkte und so weiter die Bereitschaft der
Arbeitnehmer und Unternehmen verringern, wirtschaftliche Aktivität anzukurbeln.
Die Angebotsökonomen sagten mit
Hinweis auf die Verfünfachung der Bilanz der Fed im Sog der mengenmässigen
Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative
easing) eine galoppierende Inflation voraus.
Fed: Notenbankgeldmenge vs. Geldmultiplikator,
Graph: Fred
Fed St. Louis via Prof. Paul Krugman
Die Verfechter der
nachfrageorientierten Konzeption hingegen sagten, dass der Anstieg der
Notenbankgeldmenge (monetary base)
nicht zum Anstieg der Inflation führt, wenn die Zinsen nahe null Prozent (zero lower bound) liegen, zumal es an
Nachfrage fehlt, und die Produktionslücke (output
gap) geöffnet bleibt.
Bei anti-keynesianischen Geschichten
handelt es sich m.a.W. um angebotsseitige Geschichten.
Warum sieht aber die Realität
anders aus als von Angebotsökonomen beschrieben wird? Weil Zentrankbanken nicht die
Geldmenge, sondern nur die Notenbankgeldmenge (Geldbasis) kontrollieren. Die Geldmenge
M2 beispielsweise wird von der Ausdehnung der Geldbasis nicht tangiert.
Ein Anstieg der
Notenbankgeldmenge (= Notenumlauf + Einlagen der Banken bei der Zentralbank) wird
durch den Rückgang des Geldmultiplikators wieder wettgemacht wie in der
Abbildung zu sehen ist.
PS:
Umlaufsgeschwindigkeit des
Geldes= M1/BIP
Geldmultiplikator=M1/Notenbankgeldmenge
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