Samstag, 5. Juli 2014

Ist der Euro-Raum unter Risiko von säkularer Stagnation?

Zur Jahreshälfte steht fest, dass es der europäischen Wirtschaft nicht gelingt, an Momentum zu gewinnen. Die Inflation ist immer noch unangenehm niedrig. Und wie es aussieht, dürfte sie im dritten Quartal weiter fallen.

Die Kreditvergabe durch die Banken ist weiterhin rückgängig, auch wenn an einigen Stellen neue Kredite vergeben werden. Die Arbeitslosigkeit verharrt auf hohem Niveau.



Droht Europa säkulare Stagnation?, Graph: Morgan Stanley


Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert, dass die EZB die einzige Zentralbank ist, deren Bilanz schrumpft.


Die Bilanz der EZB schrumpft, während Draghi Deflation bekämpfen will, Graph: Morgan Stanley

Die EZB zieht Credit Easing (nicht QE) vor: Die Höhe für langfristig angesetzte Kredite an Banken (TLTRO) beträgt 1‘000 Mrd. EUR.

Und Mario Draghi bekräftigt seine Bereitschaft, weitere unkonventionelle Massnahmen zu treffen, um das Risiko einer Deflation abzuwehren. Die Inflationsrate soll auf mittlere Sicht wieder auf 2% steigen.

Wie soll es aber bei der stagnierenden Inlandsnachfrage und dem anhaltenden Druck auf die Löhne geschehen? Es sieht wie ein Buch mit sieben Siegeln aus, mit der Austeritätsideologie Deflationsgefahr zu bekämpfen.


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