Das ist eine interessante
Abbildung, die die Grösse des Bankensystems im Vergleich zum
Bruttoinlandprodukt (BIP) zeigt.
In der von der Finanz und Wirtschaft (F&W) gelieferten Darstellung ist zu sehen, dass die
Bilanzsumme der Banken in den grössten Volkswirtschaften Europas in Bezug auf
die Wirtschaftsleistung der betreffenden Länder immer noch grösser ist als vor
rund zehn Jahren.
Dabei gilt es zu beachten, dass
der europäische Bankensektor seit dem Ausbruch der Finanzkrise von 2008
schrumpft. Der anhaltende Prozess des Deleveraging und Deglobalisierung hat dazu geführt, dass die europäischen Banken ihr
globales Engagement seitdem Spitzenwert vom ersten Quartal im Jahr 2008 um 40% zurückfuhren.
Bemerkenswert ist zudem, dass der
deutsche Staat fast sechs Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise die Banken
noch immer mit Milliardensummen
unterstützt:
Die Hilfen des
Bankenrettungsfonds (Soffin) beläuft sich, wie die FAZ
meldet, auf rund 17,2 Milliarden EUR.
Bilanzsumme der Banken in Europa
im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung des Landes, Graph: Finanz und Wirtschaft
Die Banken sitzen im Grunde
genommen immer noch am längeren Hebel. Wenn die Banker sagen, dass höhere
Eigenkapitalanforderungen auf der Kreditvergabe lasten und das
Wirtschaftswachstum beeinträchtigen, beugt die Politik.
Wenn die Banken behaupten, dass
strengere Regulierung kontraproduktiv sei, weil die Märkte dann nicht mehr gut
funktionieren, und die Politiker sich einschüchtern lassen, besteht die Gefahr
von Regulatory Capture, d.h. der
Vereinnahmung der Regulierer durch die Regulierten.
Staatsgeld für die Banken in
Deutschland, Graph: FAZ Wirtschaft
Vor diesem Hintergrund spricht es
für Bände, wenn die BIZ
in ihrem aktuellen Jahresbericht in einer schwer angeschlagenen Wirtschaft mit
Massenarbeitslosigkeit eine Zinserhöhung durch die Notenbanken fordert, weil angeblich
die Gefahr bestehe, dass sich Asset-Bubbles bilden.
Warum? Weil die
Finanzmärkte sich nicht regulieren lassen, sollen die Zinsen angehoben werden,
auch es an Nachfrage fehlt und Menschen vor die Hunde gehen. Das klingt nach
Voreingenommenheit der BIZ für die Banken.
Es bedarf daher einer sachkompetenten
Politik, die die Gesellschaft und die Volkswirtschaft vor den Risiken, die von
dem verantwortungslosen Verhalten der Banken ausgehen, zu schützen.
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