Die EZB hat am 5. Juni 2014 einen Negativzinssatz (-0,10%) für die Einlagefazilität eingeführt.
Die SNB hat am 19. Juni 2014 bekräftigt,
unverändert am Mindestkurs von 1,20 CHF pro EUR festzuhalten. Der Franken ist
nach wie vor hoch bewertet, unterstrich Thomas Jordan, SNB-Präsident.
Die SNB wird den (im September
2011 eingeführten) Mindestkurs weiterhin mit aller Konsequenz durchsetzen. Zu
diesem Zweck ist sie bereit, wenn nötig unbeschränkt Devisen zu kaufen und bei
Bedarf weitere Massnahmen zu ergreifen, hiess es auf der Pressemitteilung.
Damit hat die SNB klar
kommuniziert, dass sie auf Kurs bleibt:
Die Zinsen wurden das 12. Quartal in Folge unverändert gelassen. Die SNB hat aber am 19. Juni die
Inflationsprognose für 2015 (auf 0,3%) und 2015 (auf 0,9%) nach unten
korrigiert. Die Prognose beruht auf einem 3-Monats-Libor von 0% über die
nächsten drei Jahre. Für die Schweiz besteht damit auf absehbare Zeit weiterhin
keine Inflationsrisiken, so die SNB.
Die Niedriginflation stellt für
die Schweizer Wirtschaft daher nach wie vor das grösste Risiko dar. Wenn das
Land wieder in Deflation geriete,
müsste mit weiteren Aktionen durch die SNB gerechnet werden.
Prognosen für den EUR/CHF
Wechselkurs, Graph: Morgan Stanley
Die SNB hat zwar im Financial Stability Report 2014 hervorgehoben, dass die ökonomischen und
finanziellen Bedingungen sich inzwischen verbessert haben. Aber es bleiben
erhebliche Risiken bestehen.
Der SNB stehen im Wesentlichen
drei Optionen zur Verfügung: (1) Kapitalverkehrskontrollen, (2) negative Zinsen
und (3) Erhöhung des Mindestwechselkurses.
Prognosen für den USD/CHF
Wechselkurs, Graph: Morgan Stanley
Die erste Option ist politisch
nicht gerade populär. Die zweite Option hätte nur geringe Auswirkung, da die
safe-haven-Zuflüsse inzwischen erheblich zurückgegangen sind. Die dritte Option
erscheint vor diesem Hintergrund eher realistisch, vor allem, dann, wenn die
Deflationsgefahr sich verschärft. Zumal eine weitere Senkung der Zinsen die
reale Last der Schulden inbesondere im Hinblick auf die kritische Situation auf
dem Immobilienmarkt steigern würde und deshalb nicht von Vorteil ist.
Es ist also in absehbarer Zeit eine
Schwächung des CHF/EUR Wechselkurses zu erwarten, auch wenn die EZB die Zinsen
gesenkt und negative Verzinsung für die Einlagefazilität eingeführt hat.
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