Das Standard-Argument gegen einen
höheren Mindestlohn lautet, dass dadurch Arbeitsplätze vernichtet werden, weil
Arbeitgeber nicht mehr auszahlen können und deshalb Mitarbeiter entlassen oder neue
nicht anstellen.
Es ist jedoch wichtig,
hervorzuheben, dass diese Behauptung von der Forschung und der empirischen
Erfahrung nicht gestützt wird. Der Mindestlohn wurde schon viele Male ohne
negative Auswirkungen auf die Beschäftigung erhöht.
Arbeitgeber können die höheren
Kosten (a) durch reduzierte Fluktuationen (Personalwechsel), (b) durch
geringere Erhöhungen weiter auf der Lohnskala und (c) durch Preiserhöhungen oder
(d) andere Anpassungen ausgleichen.
Neue Beweise zeigen, dass in den US-Bundesstaaten, wo der Mindestlohn jeweils angehoben
worden ist, schneller Arbeitsplätze
geschaffen wurden als in den US-Bundesstaaten ohne Mindestlohnerhöhung, wie Teresa Tritch in einem lesenswerten
Artikel („Higher Minimum Wage, Faster Job
Creation“) in NYTimes berichtet.
Das bedeutet nicht, dass die Beschaffung
von Arbeitsplätzen auf einen höheren Mindestlohn zurückgeht, wie die Autoren der
Analyse von CEPR betonen. Aber die Ergebnisse deutet darauf hin, dass die Erhöhung des
Mindestlohns die Beschaffung von neun Stellen nicht beeinträchtigt.
Fazit:
Die Tatsache ist, dass niemand genau weiss, warum der Jobzuwachs in den
Bundesstaaten mit höheren Mindestlöhnen über dem Trend lag. Eine glaubwürdige
Erklärung ist, dass eine Mindestlohn-Erhöhung im Allgemeinen in einer
schwächelnden Konjunktur mehr Stimulus auslöst als in einer stark wachsenden
Wirtschaft.
Die Extra-Dollars werden von den
privaten Haushalten sofort für den Konsum eingesetzt, was die gesamtwirtschaftliche
Nachfrage ankurbelt und dazu beiträgt, dass neue Arbeitsplätze geschaffen
werden.
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