ACEMAXX-ANALYTICS: Staatsanleihen aus Irland im Stress

Dienstag, 21. September 2010

Staatsanleihen aus Irland im Stress

Die Angst und die Erwartungen vor Zahlungsausfall und Umschuldung in Europa legen sich nicht ab. Die Risikoaufschläge auf Staatsanleihen aus Irland und Portugal sind heute höher als vor der Bekanntgabe des internationalen Rettungspakets im Frühjahr 2010. Irland sieht derzeit wie ein zweiter Fall Griechenland aus. Dennoch hat sich das stark verschuldete EU-Land heute am Kapitalmarkt neue Mittel in Höhe von insgesamt 1,5 Mrd. Euro besorgen können. Es ist Dublin gelungen, Staatspapiere mit 4 (500 Mrd. Euro) und 8 Jahren (1 Mrd. Euro) Laufzeit zu begeben, wie FT Alphaville berichtet. Die Anleihe mit der Laufzeit bis 2018 wurde im Durchschnitt mit einer Rendite von 6,023% plaziert, während die Rendite der Anleihe mit der Laufzeit von 4 Jahren 4,767% betrug. Die hohe Nachfrage darf aber nicht überschätzt werden, zumal die EZB derzeit Anleihen der finanzschwachen EU-Staaten kauft und der IWF und die EU seit dem Frühjahr Garantien im Wert von 750 Mrd. Euro für die EU-Peripherie in Aussicht stellen.

Irland Staatsanleihen (10Jahre) Rendite, Graph: Bloomberg.com

Die Risikoprämie der irischen Staatspapiere mit 10 Jahren Laufzeit, die gegenüber den deutschen Bundesanleihen vor der Emission der Anleihen über 400 Basispunkte betragen hat, hat sich dann laut Bloomberg auf 383 Basispunkte zurückgebildet.

Eines der Probleme, mit dem Irland konfrontiert ist, ist die begrenzte Basis für inländische Anleger. Die Daten, die verfügbar sind, sind laut Barclays Capital limitiert, wer die irische Staatsanleihen besitzt. Nach Einschätzung der irischen Zentralbank werden nur 15% der Anleihen im Inland gehalten. Das entspricht dem niedrigsten Anteil in der Euro-Zone. Irische Banken halten Staatsanleihen des Landes im Wert von 8,5 Mrd. Euro, während ihre Bilanzsumme insgesamt rund 700 Mrd. Euro beträgt.