Der geldpolitische Ausschuss der US-Notenbank (Fed) hat auf ihrer Sitzung vom 21. September den Leitzins (Fed Funds Rate) bei 0 bis 0,25% unverändert belassen und sich bereit erklärt, neue Massnahmen zu treffen, um die Wirtschaft anzukurbeln. An den Finanzmärkten wird nun erwartet, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 2./3. November eine Wiederauflage der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (quantitative easing), genannt „QE II“ beschliessen dürfte. Die Fed hat zwar nicht explizit den erneuten Kauf von Anleihen am offenen Markt erwähnt. Aber es gab eine wichtige Änderung in Wortwahl, was die Entwicklung der Inflation betrifft. Der Markt hat darauf so reagiert, dass die Renditen der 10-jährigen US-Treasury Bonds um 15 Basispunkte nachgelassen haben. Eine Vielzahl der Anleger betrachtet demnach die extrem niedrigen Zinsen als Anzeichen der schwachen Wirtschaft.
US-Treasury Bonds versus TIPS (inflationsgeschützte Treasuries) Graph: Greg Peters, Morgan Stanley
Die Differenz zwischen der Risikoprämie für Aktien (ERP: equity risk premium) einschliesslich im S&P-500 Index und einem vergleichbaren gesamten Kreditausfallrisiko (default risk premium) in Unternehmensanleihen zeigt, dass die Aktien heute im Vergleich zum historischen Vergleich weder teuer nicht günstig sind, schätzt Greg Peters, Morgan Stanley ein. Wenn man aber die Forward Dividenden-Rendite von S&P-500 (2,14%) und die Rendite der US-Treasury Bonds mit 10 Jahren Laufzeit (2,55%) vergleich, erscheinen Aktien relativ günstig, argumentiert Peters. Investoren dürften zudem von steigenden aktienfreundlichen Massnahmen wie z.B. von Fusionen & Übernahmen, Aktien-Rückkauf-Programmen und erhöhten Dividenden profitieren.
Gelder, die in die festverzinsliche Anleihen fliessen, Graph: Greg Peters, Morgan Stanley
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