Die Arbeitslosenquote verharrt aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums bei knapp 10% hoch. Die Aussichten für eine wesentliche Erholung in absehbarer Zeit stehen schlecht. Was ist zu also zu tun? Steuersenkungen sind grundsätzlich sicher nicht schlecht, schreibt Kenneth Rogoff in einem Essay („Why America Isn’t Working“) in Project Syndicate. „Das Prinzip der Steuersenkungen birgt allerdings mehrere Probleme“, fügt der Autor des Buches „This Time is Different“ zu und nennt konkret die folgenden drei Aspekte: (1) Die Staatsverschuldung steuert insgesamt auf das höchste Defizit seit dem Zweiten Weltkrieg (119% des BIP) zu. (2) Steuersenkungen haben kurzfristig nur begrenzt Einfluss auf die Nachfrage. Der private Sektor würde einen bedeutenden Anteil der Mittel horten, um eigene überschuldete Bilanzen zu sanieren. (3) Die Frage der Gerechtigkeit. Steuererleichterungen würden die Schieflage bei der bereits bestehenden ungerechten Einkommensverteilung verschärfen.
„Auch eine keynesianische Nachfragesteuerung ist kein Allheitmittel“, argumentiert der an der Harvard lehrende Wirtschaftsprofessor weiter. „Während Amerika fiskalpolitisch an seine Grenzen stösst, hat die Geldpolitik noch Handlungsspielraum“, hält Rogoff fest. (a) Die US-Notenbank (Fed) könnte mehr Staatsanleihen oder Wertpapiere kaufen und (b) Notenbankchef Ben Bernanke könnte das mittelfristige Inflationsziel der Fed vorübergehend anheben, so Rogoff.
Fazit: Zwei oder drei Jahre eine leicht erhöhte Inflation erscheinen Rogoff als beste vieler sehr schlechten Optionen und einer Deflation bei weitem vorzuziehen.
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