Samstag, 25. September 2010

Schweiz: Kapazitätsauslastung und Produktionslücke

Die Kapazitätsauslastung hat sich in der Schweiz in der Industrie im zweiten Quartal etwas verbessert. Die Auslastung, die im ersten Quartal noch 80,7% betragen hatte, stieg im zweiten Quartal um 2% auf 82,7% an. Gemessen am langfristigen Durchschnitt von 83,9% sind die Kapazitäten in der Industrie jedoch noch immer unterausgelastet. Schätzungen des Produktionspontezials lassen laut SNB darauf schlissen, dass das BIP auch im zweiten Quartal unter dem Produktionspotenzial lag, die Produktionslücke aber gegenüber dem Vorquartal weiter geschrumpft ist. Die Produktionslücke betrug je nach Verfahren zur Schätzung des Produktionspotenzials -0,7% (Produktionsfunktion), -0,4% (Hodrick-Prescott-Filter) und -0,3% (multivariater Filter).


Kapazitätsauslastung Schweiz, Graph: SNB, Quartalsheft Sept 2010

Produktionslücke, die als prozentuale Abweichung des BIP vom geschätzten Produktionspotenzial berechnet wird, ist eine nützliche Kennzahl, die etwas über den Inflationsdruck aussagt. Fällt das BIP während längerer Zeit unter das Produktionspotenzial, so signalisiert dies einen Angebotsüberhang und damit einen fallenden Inflationsdruck.


Produktionslücke Schweiz, Graph: SNB, Quartalsheft Sept 2010

Die starke Aufwertung des Schweizer Frankens hat zu einem Rückgang der  traditionellen Kernteuerungsraten geführt. Im August belief sich der von der SNB berechnete getrimmte Mittelwert auf 0,5%, während die Kernteuerungsrate nur noch 0,1% betrug.

Beim getrimmten Mittelwert (TM15) werden jeden Monat je 15% der Güterpreise mit den höchsten und den tiefsten Jahresveränderungsraten aus dem LIK (Landesindex der Konsumentenpreise) ausgeschlossen.

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