Samstag, 18. September 2010

Schuldenstand: USA versus Europa

Greg Peters, Morgan Stanley liefert die folgenden zwei Abbildungen, indem er die Schuldenproblematik in den USA und Europa vergleicht. Seine Schlussfolgerungen lassen sich kurz in drei Punkten zusammenfassen: (1) USA und Europa haben ein vergleichbares aggregiertes Verschuldungsniveau und Dynamik, sodass die Abwicklung eine lange Zeit in Anspruch nehmen wird, (2) Beide Banking-Systeme standen im Mittelpunkt der Finanzkrise und Rezession. Während aber europäische Banken direkt an die Staatsschuldenkrise gebunden sind, hat die Heilung im amerikanischen Bankensystem bereits begonnen, (3) Politik bildet eine entscheidende Variable, welche auf die Wirtschaft und die Märkte auswirkt, mit potentiell guten und üblen Folgen kurz- und langfristig.


Schulden-Zyklus, Graph: Greg Peters, Morgan Stanley

Die Schwere der Schuldenproblematik in beiden Regionen hängt davon ab, wie man sie betrachtet. Die erste Abbildung zeigt, dass die USA und Europa ein ähnliches Verschuldungsniveau aufweisen. Während der Schuldenabbau (deleveraging) im amerikanischen Privatsektor bereit stattfindet, sorgt die Peripherie der EU für die meisten Schlagzeilen.

Während die schwer handbaren Schulden der EU-Mitgliedsländer für den europäischen Stress verantwortlich sind, sieht das Schulden-BIP-Verhältnis in den USA relativ artig aus. Gemessen an der Fähigkeit (debt/revenue: Schuldendienst), die Schulden zu bedienen, belegen aber die USA den letzten Platz. Das stellt zur Zeit sicherlich kein grosses Problem dar. Aber es ist auf lange Sicht bestimmt eine Herausforderung.


Schulden gemessen an gewissen Kriterien, Graph: Greg Peters, Morgan Stanley

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