Der amerikanische Konsumentenindex (CPI) ist im vergangenen Monat um 0,3% gestiegen. Annualisiert legten die Verbraucherpreise um 1,2% zu, wie das Arbeitsministerium (BLS) gestern mitgeteilt hat.
Die Kernrate (ohne Berücksichtigung von Nahrungsmittel- und Energiepreise) stieg um 0,1%, nachdem sie im vergangenen Monat um 0,2% zulegte. Die Kerninflation indiziert dennoch einen Rückgang der Inflation. Annualisiert bleibt sie mit 0,9% den 4. Monat in Folge unterhalb der Zielvorgabe der Fed.
US Verbraucherpreise, jährlich, Graph: BLS, August 13, 2010
Während die Kerninflation sich annualisiert auf 0,9% beläuft, verflacht sich die Inflationsrate im Sog des Disinflationstrends, wie FT Alphaville hervorhebt. Diese Situation reflektiert sich im Spread zwischen den TIPS und US-Treasuries mit 5 Jahren Laufzeit: Minus 0,06%.
Bleibt die Produktionslücke (output gap) lange geöffnet, kommt es zu Disinflation, untermauert vom schwachen Arbeitsmarkt, abbremsenden Lohnwachstum und sinkenden Ölpreisen, erklärt André Meier (hat tip Paul Krugman) in einem aktuellen IWF-Paper („Inflation Dynamics during Episodes of Persistent Large Output Gap“). Die Disinflation flacht sich bei sehr niedriegen positiven Inflationsraten tendenziell ab, was nominale Rigiditäten und gut verankerte Inflationserwartungen reflektiert, argumentiert Meier. Demnach haben temporäre Inflationsanstiege während solcher Perioden (PLOG = Persistent Large Output Gap; Vgl. auch Menzie Chinn) mit Währungsabwertungen oder höheren Ölpreisen zu tun. Dem historischen Muster zufolge sind aufwärtsgerichtete Inflationsrisiken in fortgeschrittenen Volkswirtschaften, welche lang anhaltenden grossen Output Gap gegenüber stehen, gering. Die Produktionslücke ist die prozentuale Differenz zwischen dem realen BIP und dem geschätzten Produktionspotenzial. Das CBO (Congressional Budget Office) schätzt die Produktionslücke in den USA auf 6,5% des BIP.
Verbraucherpreise während PLOG-Episoden, Graph: André Meier, IWF, August 2010
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