Ergänzend zum Blog-Eintrag vom Samstag zum Thema Arbeitskräfte
Chinas ist es lehrreich, auf eine Analyse von Credit Suisse vor viereinhalb Jahren zurückzublicken.
Das Research-Team der Schweizer Bank unterstreicht
in der Studie die Bedeutung des Arbeitskräfte-Wachstums als entscheidend für
Chinas wirtschaftliche Performance und die Entwicklung in den vergangenen drei
Jahrzehnten und hält fest, dass die chinesische Wirtschaft in einem
historischen Wendepunkt stehe.
Das ist der Anfang vom Ende einer Ära: China als
die Fabrik der Welt. Und das ist der Anfang vom Ende einer Ära: China als Anker
globaler Disinflation.
Die Analysten kommen zum Schluss, dass Chinas
Überschuss an Arbeitskräfte falle und das Land vor einem erheblichen Anstieg
der Arbeitsnachfrage stünde. Das Wachstum der Arbeitskräfte und der
Bevölkerung werde sogar zu Beginn von 2017 resp. 2032 negativ.
Die aktuellen Daten aus China bestätigen heute, wie
angemessen die Analyse vor rund fünf Jahren war.
Wegen der anhaltenden Überkapazitäten in gewissen
Sektoren und Provinzen sinken nun auch die Investitionserträge.
China: Arbeitsangebot versus Arbeitnachfrage, Graph: Credit Suisse
Die chinesische Regierung hat am Anfang die
Wirtschaft zum Teil durch Ausgaben für die Infrastruktur unterstützt.
Flankierend wurde die Vergabe von günstigen Krediten an staatliche Unternehmen
(SOE: state owned enterprises)
gefördert. Der Anstieg der Verschuldung der SOEs war allerdings so hoch, dass
Peking begonnen hat, sich um die finanzielle Stabilität Sorgen zu machen.
China: Bevölkerung und Arbeitskräfte-Wachstum, Graph: Credit Suisse
Mit dem Ziel, SOEs unter die Arme zu greifen, durch
Aktienverkäufe die Schuldenlast zu erleichtern, hat die Regierung Massnahmen
zur Stärkung der Aktienmärkte ergriffen. Die Folge war jedoch eine Blase.
In
Reaktion darauf wurden von den chinesischen Behörden eine Reihe von weiteren
Massnahmen getroffen: Einstellung von Handel von vielen Aktien, Verbot von
Leerverkäufen, Aufgebot von Studenten, zum Kauf von Aktien Werbetrommel zu
rühren usw.
Da die Wirtschaft weitere Hilfen braucht, hat die
Regierung nun beschlossen, die Landeswährung abzuwerten, was auch Sinn macht,
wenn man bedenkt, dass der RMB heute überbewertet ist.
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