Dienstag, 18. August 2015

Chinas Überschuss an Arbeitskräften sinkt

Ergänzend zum Blog-Eintrag vom Samstag zum Thema Arbeitskräfte Chinas ist es lehrreich, auf eine Analyse von Credit Suisse vor viereinhalb Jahren zurückzublicken.

Das Research-Team der Schweizer Bank unterstreicht in der Studie die Bedeutung des Arbeitskräfte-Wachstums als entscheidend für Chinas wirtschaftliche Performance und die Entwicklung in den vergangenen drei Jahrzehnten und hält fest, dass die chinesische Wirtschaft in einem historischen Wendepunkt stehe.

Das ist der Anfang vom Ende einer Ära: China als die Fabrik der Welt. Und das ist der Anfang vom Ende einer Ära: China als Anker globaler Disinflation.

Die Analysten kommen zum Schluss, dass Chinas Überschuss an Arbeitskräfte falle und das Land vor einem erheblichen Anstieg der Arbeitsnachfrage stünde. Das Wachstum der Arbeitskräfte und der Bevölkerung werde sogar zu Beginn von 2017 resp. 2032 negativ.

Die aktuellen Daten aus China bestätigen heute, wie angemessen die Analyse vor rund fünf Jahren war.

Wegen der anhaltenden Überkapazitäten in gewissen Sektoren und Provinzen sinken nun auch die Investitionserträge.



China: Arbeitsangebot versus Arbeitnachfrage, Graph: Credit Suisse

Die chinesische Regierung hat am Anfang die Wirtschaft zum Teil durch Ausgaben für die Infrastruktur unterstützt. Flankierend wurde die Vergabe von günstigen Krediten an staatliche Unternehmen (SOE: state owned enterprises) gefördert. Der Anstieg der Verschuldung der SOEs war allerdings so hoch, dass Peking begonnen hat, sich um die finanzielle Stabilität Sorgen zu machen.


China: Bevölkerung und Arbeitskräfte-Wachstum, Graph: Credit Suisse

Mit dem Ziel, SOEs unter die Arme zu greifen, durch Aktienverkäufe die Schuldenlast zu erleichtern, hat die Regierung Massnahmen zur Stärkung der Aktienmärkte ergriffen. Die Folge war jedoch eine Blase.

In Reaktion darauf wurden von den chinesischen Behörden eine Reihe von weiteren Massnahmen getroffen: Einstellung von Handel von vielen Aktien, Verbot von Leerverkäufen, Aufgebot von Studenten, zum Kauf von Aktien Werbetrommel zu rühren usw.

Da die Wirtschaft weitere Hilfen braucht, hat die Regierung nun beschlossen, die Landeswährung abzuwerten, was auch Sinn macht, wenn man bedenkt, dass der RMB heute überbewertet ist.






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