In den USA sind im Juli 215’000 neue Arbeitsplätze
entstanden. Und die Daten für die beiden Vormonate wurden um 14’000 nach oben
revidiert. Im Durchschnitt wurden also in den vergangenen drei Monaten 235’000
Stellen geschaffen.
Das Wachstum im Juli kam v.a. aus dem Einzelhandel,
den Restaurants und anderen schlecht-bezahlten Service-Jobs, obwohl es auch ein
erfreuliches Stellenwachstum in besser bezahlten Bereichen gab, einschliesslich
Bau- und Finanz-Sektor.
Woran es mangelt, ist, wie in jedem anderen Monat
in den vergangenen Jahren, ein nennenswertes Wachstum der Löhne. Der
durchschnittliche Stundenlohn für die Arbeitnehmer im privaten Sektor sind um
0,5 Cents auf 24,99$ gestiegen.
Job-Wachstum ohne Lohnerhöhungen ist ein
entmutigendes Zeichen der Flaute im Arbeitsmarkt, unterstreicht Teresa Tritch
in einem lesenswerten Kommentar in NYTimes.
US-Arbeitsmarkt: Arbeitslosenquote und Anzahl der
neu geschaffenen Stellen ausserhalb der Landwirtschaft, Graph: BLS, Aug 7, 2015
Der Anteil der Bevölkerung im Alter von 25 bis 54
steckt auf Rezession-Ära Niveau. Schlimmer noch: Es gibt seit 5 Monaten keine
Verbesserung. Das deutet auf Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten für einen
Pool von potenziellen Arbeitnehmern hin, der im Grunde genommen viel grösser ist
als die relativ niedrige Arbeitslosenquote von 5,3 nahelegt.
Zugleich ist es ein Anzeichen für die anhaltende
Notwendigkeit zur Ankurbelung der Wirtschaft, um Arbeitsplätze zu schaffen und
Löhne zu erhöhen. Ein Mittel wäre z.B. Mindestlohnerhöhung am Ende der Lohnskala.
Solche Ideen, um Vollbeschäftigung zu fördern und
für höhere Löhne zu sorgen, sind natürlich ohne politischen Konsens schwer zu
realisieren, was im US Kongress längst nicht mehr vorhanden ist.
Die politischen Entscheidungsträger setzten nach
der Finanzkrise von 2008 alles daran, um Banken und Automobil-Unternehmen zu
helfen, um Arbeitsplatzverluste zu vermeiden.
US LMCI-Index: Die Flaute bildet sich zurück, aber sehr langsam, Graph:
Morgan Stanley
Aber die Politiker fokussieren ihren Willen und
Ressourcen nie unmittelbar auf die Schaffung von guten Arbeitsplätzen bei guter
Bezahlung. Stattdessen agieren sie, wie wenn der Arbeitsplatz sich auf eigene
Faust vollständig erholen würde. Der Arbeitsmarkt funktioniert aber nicht wie
der Markt für Kartoffeln.
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