Samstag, 15. August 2015

Der wichtigste Chart aus China

Einer der Faktoren, die Peking unter Druck gesetzt hat, einem sich andeutenden Abschwung mittels RMB-Abwertung entgegenzusetzen, betrifft alternde Bevölkerung und strukturell schwächere Auslandsnachfrage, die längst auf der chinesischen Wirtschaft lasten.

China geht zugleich gegen die massiven Überkapazitäten in bestimmten Sektoren und Provinzen vor, während die anhaltende Deflationsgefahr das Management der Schulden-Dynamik erheblich erschwert.

Die chinesische Wirtschaft ist bekanntlich wahnsinnig unausgeglichen: Der Anteil des Konsums am BIP ist sehr gering; der Anteil der Investitionen hingegen sehr hoch.

Das kann nicht lange klappen, v.a. wenn das extreme rasche Wirtschaftswachstum aufrechterhalten werden soll.


China: Nachfrage nach Arbeit ist grösser als das Angebot an Arbeit, Graph: Morgan Stanley

Die erste Abbildung zeigt, dass China mittlerweile die Mehrarbeit (surplus labor) ausgeht. Das ist ein wichtiger Indikator, worauf Paul Krugman in seiner lesenswerten Kolumne (“Bungling Beijing’s Stock Markets”) am Freitag in NYTimes mit Nachdruck hinweist.


China: PPI (Erzeugerpreis-Index) Deflation, Graph: Morgan Stanley

Im Ergebniss fallen die Renditen der Investitionen. Eine Abhilfe kann geschaffen werden, wenn weniger investiert, und dafür mehr verbraucht wird. Das wiederum bedeutet Reformen. Wie sollen aber Ausgaben in der Übergangsphase gestützt werden?



China: Bevölkerung im erwerbstätigen Alter, Graph: Morgan Stanley


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