Samstag, 24. Oktober 2009

US-Bankpleiten übertreffen die Marke 100

Die Kaskade von Bankpleiten hat in diesem Jahr laut Washington Post 100 übertroffen. Das ist die höchste Zahl seit 20 Jahren. Die Probleme im Bankensystem mit faulen Krediten im Sog der Rezession liegen vermutlich schwerer als die Zahl ahnen lässt. Dutzende, vielleicht Hunderte von Banken bleiben offen, obwohl sie so gebeutelt sind, dass sie hätten geschlossen werden können. Die Behörden gehen behutsam vor, um keine Panik auszulösen. Zumal es auch nicht einfach ist, Käufer zu finden.

Bankpleiten:
2009: 106 Banken
2008: 25
2007: 3


Bank Failures 2009, Graph: The Washington Post

Die US-Aufsichtsbehörden haben am Freitag laut Reuters sieben kleine (drei davon in Florida ansässige) Banken geschlossen. Damit ist die Anzahl der Banken, die in diesem Jahr im Zuge der Krise dichtegemacht haben, auf 106 gestiegen. Die sieben Banken verfügen über Vermögenswerte von insgesamt 350 Mio. $. 1992 waren im Anschluss der „savings-and-loan“-Krise 181 Banken zusammengebrochen. Wenn eine Bank fehlschlägt, wird sie von der FDIC übernommen. Die Behörde versucht dann das Vermögen der Bank zu verkaufen und deckt zugleich die Einlagen der Sparer. Die Einlagen der Sparer sind bis zu 250'000 $ pro Konto geschützt.

Die FDIC schätzt die Kosten der Bankenschliessungen in diesem Jahr für die öffentliche Hand auf rund 25 Mrd. $. Die Summe dürfte nach Einschätzungen der Behörde bis 2013 auf 100 Mrd. $ ansteigen.

Der Fonds der Behörde ist vor zwei Wochen ins Minus gerutscht. Deswegen hat die FDIC-Chefin Sheila Bair inzwischen vorgeschlagen, dass die von ihr regulierten Banken die Gebühren für die nächsten 3 Jahre im Voraus zahlen. Auf diese Weise will die FDIC 45 Mrd. $ einnehmen. Die Banken zahlen an die FDIC 12 bis 16 Cents pro 100 $ Kundeneinlagen.

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