Montag, 5. Oktober 2009

George Soros erwartet eine träge Erholung

George Soros rechnet laut Bloomberg mit einer trägen Konjunkturerholung in den USA. Begründung: „Im Grunde bankrotte Finanzunternehmen und überschuldete Verbraucher behindern den Aufschwung“, so der legendäre Investor auf einer Podiumsdiskussion in Istanbul.

PS: Soros macht auf einen interessanten Aspekt Aufmerksam. Die Banken können sich nämlich zur Zeit zu Null Zinsen bei der Zentralbank verschulden. Anstatt Kredite zu vergeben, legen sie das Geld in sichere Staatsanleihen und verdienen sich eine goldene Nase. Zugleich wettern sie nach Kräften gegen Regulierung (Stärkung der Eigenmittelvorschriften, robustere Liquiditätsanforderung usw.). Das Lobbying der Geldhäuser läuft gegenwärtig auf vollen Touren. Mit Stichworten wie „Augenmass“, „Fingerspitzengefühl“, „das zarte Pflänzchen Aufschwung“ versuchen sie v.a. diesseits des Atlantiks die Öffentlichkeit einzulullen.

Mit Warnungen davor, dass „wir uns von den USA nicht überrollen lassen“, wollen sie den Eindruck vermitteln, als ob die Finanzkrise die Banken in Schwierigkeiten gebracht hätte. Dabei ist die Rezession hierzulande hausgemacht. Wer bei historisch niedrigen Zinsen eine Eigenkapitalrendite von 25% anstrebt, sollte wissen, dass erstens eine Maximierung der Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital nur mit einer Maximierung der Hebelwirkung (leverage) möglich ist und zweitens keine unternehmerische Leistung darstellt.

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