Freitag, 2. Oktober 2009

US-Arbeitsmarkt: Im September düstere Zahlen

Die Arbeitslosenquote ist im September auf den höchsten Stand seit 26 Jahren gestiegen. Im vergangenen Monat gingen mehr Stellen als erwartet verloren. Das Arbeitsministerium in Washington hat einen Abbau von 263'000 Stellen bekanntgegeben. Die Arbeitslosenquote kletterte von 9,7% auf 9,8%. Die Zahl der durchschnittlichen Wochenstunden ist auf 33 gesunken.

Die Arbeitslosigkeit dürfte in der Tat noch lange nach Beginn der Erholung anhalten. Die USA befinden sich seit Dezember 2007 in der Rezession. Der Jobabbau hat im Ausmass das der letzten zwei Rezessionen überschritten. Der Rückgang der Beschäftigung und die unausgelastete Produktionskapazität werden weiter auf der Konjunktur lasten. Besorgnisse über einen kräftigen Anstieg der Inflation sind daher vollkommen unbegründet.


Unemployment, Graph: BLS, Oct 2, 2009

Die wirtschaftliche Erholung wird allem Anschein nach sprunghaft vonstatten gehen. Trotz eines 787 Mrd. $ schweren Programms der Konjunkturstimulierung haben Staaten und lokale Behörden 47'000 Stellen abgebaut. Paul Krugman hat recht: Es wäre derzeit töricht an ein Ende der antizyklischen Finanzpolitik zu denken. Der Staat sollte noch mehr ausgeben, schreibt Robert Reich in seinem Blog, „für Strassen, Brücken, Schulen und Parks und alles, was wir brauchen.“ Nur so könne man laut Reich Amerikaner wieder an die Arbeit zurückbringen. Wenn einer von sechs Amerikanern arbeitslos oder unterbeschäftigt ist, ist keine Zeit, sich über Staatsschulden Sorgen zu machen, bemerkt der ehem. Arbeitsminister unter Clinton-Regierung. Das Problem ist nicht die Verschuldung, so Reich, sondern genau das Gegenteil. Wenn in einer Zeit wie dieser Verbraucher, Unternehmen und Ausfuhren es nicht schaffen können, muss der Staat Geld ausgeben, um die Wirtschaft wieder aufzuladen.

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