Samstag, 3. Oktober 2009

Negative Zinsen im amerikanischen Repo-Geschäft

Es ist ein offenes Geheimnis, dass am Monatsende der Bedarf nach Collateral (Sicherheitshinterlegung) zu zunehmen beginnt. Die steigende Nachfrage nach Collateral und das Angebot an Wertpapieren zur Absicherung (i.d.R. US-Treasuries) bestimmen das Niveau des Reposatzes. Der Repo-Satz für Übernachtgeschäfte (overnight repo on general collateral) lag in den drei Tagen vor dem Quartalsende auf 0,02%. Ein Satz, der deutlich niedriger ist als der Target Fed Funds Rate mit 0,125%. Bemerkenswert ist aber diesmal, dass es sich bei 0,02% um einen Durchschnittswert handelt. Denn in den Bildschirmen der Banken war zu sehen, dass der Reposatz für Übernachtsgeschäfte bis auf Minus 0,25% gefallen ist. Der Grund: intensives „cash squeeze“ am Quartalsende, wie es sich in den letzten zwei Jahren bereits abgezeichent hatte. Der Reposatz für Overnight wurde aber erstmals mit einem negativen Vorzeichen gehandelt.

Grundsätzlich macht es natürlich keinen Sinn, da die FDIC für nicht-verzinsliche Bankeinlagen bis Jahresende einen unbegrenzten Versicherungsschutz bietet, wie Morgan Stanley (Treasury Market Commentary) betont. Aus welchen Gründen auch immer zahlen manche Marktteilnehmer ihre Gegenparteien in Repo, um ihr Cash bis Ende Jahr zu sichern, anstatt das Geld einfach auf einem Konto unverzinst liegen zu lassen.

Weitere Einträge zum Thema „Negative Zinsen“ in diesem Blog hier, hier, hier und hier.

Keine Kommentare: