Gregory Mankiw, Berater des Präsidenten George W. Bush, hat heute in einem in wirtschaftstheoretischer Hinsicht interessanten Beitrag in The New York Times (Sonnstagsausgabe) ein diskussionswürdiges Thema aufgegriffen. Mankiw, Wirtschaftsprofessor an der Harvard University, schlägt nämlich gestützt auf eine Idee von Silvio Gesell (1862-1930), einem deutschen Ökonomen, die Einführung negativer Zinsen durch die Fed vor, um die anhaltende Rezession zu bekämpfen. Prompt kommt Brad DeLong in seinem Blog mit einer kurzen aber informativen Antwort darauf.
Real Interest Rates, Graph: Fed St. Louis, Monetary Trends, April 2009
Die Debatte darüber dürfte insofern interessant werden, als damit die Hauptthese von Knut Wichsell (1851-1926) angeschnitten wird. Dass das Geld nicht neutral ist. Es kommt nämlich auf das Verhältnis von natürlichem Zins und Geldzins an. Die Geldpolitik hat sowohl kurzfristige, als auch langfristige Auswirkungen auf die Konjunktur. In der Diskussion um den Einfluss der Zinsen auf das Wachstum geht aber die herrschende Lehre von der Neutralität des Geldes aus. Das gilt z.B. für die EZB, aber nicht für die Fed, die sich schon längst vom dogmatischen Monetarismus verabschiedet hat.
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