Was ist der Unterschied zwischen
dem „Geldabwurf aus dem Helikopter“ (helicopter
money) und der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (quantitative easing)?
Es gibt grundsätzlich zwei
Unterschiede, wie Simon Wren-Lewis
in seinem Blog erklärt.
Der erste Unterschied ist, wohin
das Geld fliesst: QE, wie sie in
Grossbritannien und in den USA umgesetzt wird, beinhaltet in gewissem Umfang „Geld-drucken“
(money printing), um Staatspapiere zu
kaufen, argumentiert der an der Oxford
University lehrende Wirtschaftsprofessor.
Geldabwurf aus dem Helikopter ist wie wenn die Zentralbank an alle in der Wirtschaft einen Scheck schicken würde.
Der zweite Unterschied ist, ob
die Schaffung des neuen Geldes dauerhaft oder vorübergehend ist. QE ist, wenn
man die Zentralbanker fragt, zeitlich begrenzt, also temporär. Wenn die
Wirtschaft sich wieder erholt, und es das erste Anzeichen einer Inflation gibt,
wird die QE-Politik wieder zurückgestellt.
Der Geldabwurf aus dem Hubschrauber wird hingegen als
dauerhaft angesehen, da die Zentralbank Schecks schickt und keine Kredite
vergibt.
Die Aufforderung zur dauerhaften
Geldschöpfung läuft im Grunde genommen darauf hinaus, zuzulassen, dass die
Inflation für einen bestimmten Zeitpunkt über den Zielwert hinaus steigt. Der
Grund, warum die Menschen glauben, dass die QE-Politik vorübergehender Natur
ist, liegt darin, dass die Zentralbanken an ihrer Ziel-Inflationsrate
festhalten.
Es gibt möglicherweise sehr gute
Gründe dafür, warum die Zentralbanken stattdessen die Erwartung einer höheren
Inflation schüren sollten, bis die Wirtschaft sich erholt. Wenn aber dies das
Problem ist, warum schürt man nicht gleich Inflationserwartungen?
Wie es aussieht, sind QE und Helicopter Money also nicht gleichwertig:
Statt dass die Zentralbank
Schecks verschickt, kann auch die Regierung die Schecks versenden, und zwar mit dem Einsatz der Einnahmen aus
dem Verkauf (Ausgabe) von Staatsanleihen. Und die Zentralbank kann dann die
Staatsanleihen aufkaufen. In diesem Sinne ist das Helicopter Money eine andere
Bezeichnung für expansive Fiskalpolitik
in Verbindung mit QE, fasst Wren-Lewis als Fazit zusammen.
Wenn wir schon die QE-Politik
haben, warum setzen wir also nicht lieber expansive Fiskalpolitik ein als
Geldabwurf aus dem Helikopter?
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