Samstag, 6. September 2014

Realrenditen und Währungen in einem deflationären Umfeld

In der folgenden sehr interessanten Abbildung werden Real-Renditen und die Reaktion (Auf- und/oder Abwertung) der entsprechenden Währungen dargestellt.

Was daraus hervorgeht, ist die Beobachtung, dass der Verlauf der Real-Renditen nicht mehr eine ausreichende und notwendige Bedingung für die Stärke oder Schwäche einer Währung liefern, wie die Autoren der Analyse von Morgan Stanley unterstreichen.

Die NZD bietet z.B. die höchste Real-Rendite. Die Währung hat aber in den vergangenen sechs Monaten um mehr als 3% an Wert verloren.

Auf der anderen Seite offerieren die USA die niedrigste Real-Rendite. Der USD ist aber kräftig gestiegen. Wie lässt diese Entwicklung erklären?




Real-Renditen im Vergleich, Graph: Morgan Stanley

Die Antwort ist Wachstum: Ein von der Deflation getriebener Anstieg der Real-Renditen unterscheidet sich von einem vom Wirtschaftswachstum getriebenen Anstieg der Real-Renditen.

Ein deflation-bedingter Anstieg der Real-Renditen untergräbt die Wachstumsaussichten, während niedrige Real-Renditen eine wichtige Unterstützung für die Erholung einer Wirtschaft liefern.

Der USD ist aus diesem Grund gestiegen, obwohl die Real-Renditen in dieser Tabelle die niedrigsten sind.

Die von der niedrigen Real-Renditen getriebene Beschleunigung der ökonomischen Aktivitäten entspannt die geldpolitischen Rahmenbedingungen.

Fazit: Steigende Real-Renditen in einem deflationären Zusammenhang schwächen die betreffende Währung tendenziell.


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