Während über die These säkulare Stagnation weiterhin energisch debattiert wird, gibt es zugleich auch Hinweise
auf die technologische Innovation als die ultimative Quelle des
wirtschaftlichen Wachstums.
Joel Mokyr schreibt in einem Artikel in WSJ,
dass es grundsätzlich einen endlosen Spielraum gibt, dass sich die
technologische Innovation fortsetzt: Autos ohne Lenker, Nano-Technologie,
Materialwissenschaften, Biokraftstoffe usw.
Kurzum: Die Ideen gehen nicht
aus.
Bedeuten all diese Innovationen
aber ein Wachstumsschub für das BIP? Vielleicht, aber es hat in erster Linie mit
dem BIP zu tun, nicht mit Innovation, bemerkt das The Growth Economics Blog dazu.
Viele neue Güter und
Dienstleistungen sind teuer zum Gestalten (design).
Sobald sie aber funktionieren, können sie zu sehr geringen oder sogar
Null-Kosten leicht kopiert werden. Das heisst, dass sie tendenziell wenig zu
Produktion (output) beitragen, auch
wenn ihre Auswirkungen auf das Wohlergehen der Verbraucher sehr gross ist.
Bewertung der Wirtschaft, die auf
Aggregaten wie dem BIP beruht, führt daher zunehmend irre, während Innovation
sich beschleunigt, hebt Mokyr hervor.
Das BIP wird gemessen, weil wir
es einfach können, und weil es uns einen guten Indikator für sehr kurzfristige
Schwankungen der Wirtschaftstätigkeit liefert, ergänzt Dietz Vollrath in seinem Blog.
Es geht aber nur um einen
Messwert der „derzeit hergestellten Güter und Dienstleistungen“. Berücksichtigt
man all den Aufwand für die Herstellung eines neuen Produktes in Bezug auf die
Entwicklung, lässt sich leicht festhalten, dass es nur einen einmaligen Beitrag
zum BIP in einem Jahr leistet, wo es entwickelt wird, und danach nichts mehr
folgt, wenn es kostenlos kopiert werden kann.
Das gilt auch für Dinge wie
Kühlschränke, Diet Coke und Autos, die in jedem Quartal zum BIP-Wachstum was beitragen,
weil wir immer und immer neu Versionen von ihnen machen.
Diet Coke ist ein gutes Beispiel. Angenommen man könnte die
physikalischen Inputs von Diet Coke kostenlos replizieren. Aber man denke
daran, dass Coca Cola das Rezept besitzt und Sie jedes Mal, wenn Sie es
benutzen wollen, zahlen müssen. Das würde das BIP reduzieren, weil Coca Cola von
der physischen Herstellung des Diet Coke nichts mehr verdienen würde, sondern
nur von dem Verleih des Rezeptes, jedes Mal, wenn Sie ein Diet Coke trinken wollen.
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