Hier ist eine sehenswerte
Abbildung, die zeigt, aus welchen Komponenten sich die Rendite der
US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit zusammensetzt.
David Beckworth zerlegt die Zusammensetzung des langfristigen Zinssatzes
in drei Teile: (1) der durchschnittlich erwartete kurzfristige Real-Rendite,
(2) die durchschnittliche Inflationserwartung und (3) Laufzeitprämie (term premium).
Wie sich die Rendite der
US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit zusammensetzt, Graph: Bruegel Blog Review
Unser Leben besteht daraus, wie
wir es vorzugsweise verzerren, sagt Harry Block, die Hauptfigur in Woody Allen’s
Film „Deconstructing Harry“ (auf
Deutsch: Harry ausser sich).
In diesem Sinne lässt sich das
niedrige Niveau der Renditen in den grössten Volkswirtschaften der Welt aus
bestimmten Blickwinkeln betrachten.
Für den langfristigen Rückgang
der realen Renditen spielen ausserdem andere Faktoren eine wichtige Rolle, wie
z.B. (a) die Ersparnisse aus den sog. Schwellenländern, die in die
Industrieländer fliessen, auf der Suche nach attraktiven Renditen.
Erwähnenswert ist in diesem
Zusammenhang die Überschussnachfrage der Staatsfonds aus den aufstrebenden
Ländern nach liquiden, sicheren und hochwertigen Anlagen.
Aber auch der starke Rückgang der öffentlichen Investitionen (v.a.
in Europa) im Angesicht der Austeritätspolitik führen tendenziell zu fallenden Zinsen. Merkwürdig ist jedoch, dass z.B. Deutschland und Italien trotz der historisch niedrigen Zinsen die Rest-Laufzeit der
Staatspapiere nicht verlängern.
Bei zu wenigen Schuldern sinken die Zinsen. Und wegen der angebotsorientierten
Wirtschaftspolitik Europas in der schwer angeschlagenen Wirtschaft (Lesser Depression) verharrt die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau. Die Menschen werden unnötig Leid und Schmerzen ausgesetzt.
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