In einer kürzlich vorgelegten
Studie untersuchen William Gale und Andy Samwick den Zusammenhang zwischen
den Steuersätzen und dem Wirtschaftswachstum in den USA.
Dietz Vollrath, der die Analyse gelesen hat, fasst sie in seinem Blog zusammen: Es gibt keine Beziehung. Die Autoren ermitteln keine
Veränderung im Trend der Wachstumsrate der realen Wirtschaftsleistung (BIP) pro
Kopf in Bezug auf die Grenzsteuersätze, seien es Einkommen-, Ertrags- oder
Bundessteuern.
Gale und Samwick deuten auf eine Studie („Growth Effects of Flat-Rate
Taxes“) von Stokey und Rebelo aus dem Jahr 1995 hin, wo
nachgewiesen wird, dass die Einführung der sehr hohen Steuersätze im Zweiten
Weltkrieg das Trendwachstum der Wirtschaft gemessen am BIP pro Kopf nicht im
geringsten verändert hat. Man denke daran, dass die hohen Steuersätze von
damals auch nach dem Ende des Kriegs effektiv waren und eine gewisse
Dauerhaftigkeit erlangten.
Auch die Analyse („Taxes and the Economy“) von
Hungerford aus dem Jahr 2012, der im
Grunde genommen nur die Nachkriegszeit unter die Lupe nimmt, ob die
Schwankungen in den oberen Grenzsteuersätzen (auf Einkommen oder
Kapitalgewinne) im Zusammenhang mit Wirtschaftswachstumsraten stehen: Das
Ergebnis lautet: Nein. Wenn überhaupt, gehen höhere Kapitalerträge mit
schnellerem Wirtschaftswachstum einher.
Steuersätze und Wirtschaftswachstum, Graph: William G. Gale and Andrew A. Samwick
in: Effects of Income Tax Changes on Economic Growth, Sept 2014
Fazit: Es gibt keine
Beweise dafür, dass man auf das Wirtschaftswachstum Einfluss (auf und ab) nehmen
kann, wenn man die Steuersätze ändert.
Steuersenkungen bieten die
Möglichkeit, das Wirtschaftswachstum zu erhöhen, durch die Verbesserung der
Anreize, zu arbeiten, zu sparen und zu investieren. Zugleich erzeugen sie aber auch
Einkommenseffekte, die das Erfordernis verringern, die produktive
wirtschaftliche Tätigkeit zu fördern. Und sie können das alte Kapital
subventionieren, was unverhoffte Gewinne (windfall
gains) für Vermögensinhaber abwirft, was wiederum die Anreize für neue
Aktivität untergräbt.
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