Ungleichheit ist ein enormes
Risiko für den Fortschritt der Menschheit. Der wirtschaftliche Preis ist hoch:
soziale Mobilität und Chancengleichheit leiden.
Es ist ein offenes Geheimnis,
dass die Einkommensungleichheit durch die Finanzkrise verschärft wurde. Zumal
die Ungleichheit nicht nur die Folge der wirtschaftlichen Aspekte ist, sondern
auch das Ergebnis von politischen Massnahmen.
Als Parameter kann man dazu (1) das fragmentierte
Bildungssystem (Zukunftschancen der jungen Menschen hängen von Einkommen und
Status der Eltern ab), (2) das Steuerrecht (die reichsten Menschen zahlen
deutlich weniger Steuern) und (3) Unternehmen mit monopolistischen Kräften zählen.
Die Folgen der Ungleichheit
liegen auf der Hand: (a) Untergrabung der Demokratie, (b) Spaltung der
Gesellschaft und (c) steigende Chancenungleichheit.
Die Konsumausgaben erfuhren in
den USA in der infolge der Finanzkrise von 2008 ausgelösten Rezession den
stärksten Rückgang in der Geschichte überhaupt, wie in der von Morgan Stanley
gelieferten Abbildung deutlich zu sehen ist.
Verbraucherausgaben in den USA während
Rezessionen, Graph: Morgan Stanley
Trotz des Anstiegs des Wohlstands
(wealth) um 25 Billionen USD seitdem
Beginn der Erholung der Wirtschaft bleiben die Ausgaben der Verbraucher relativ
schwach.
Wachsende Lücke zwischen dem
Wachstum der Medianeinkommen und der Durchschnittseinkommen in den USA, Graph: Morgan Stanley
Besserverdiener profitieren vom
wachsenden Wohlstand. Die einkommensschwachen Verbraucher hingegen sehen
strukturellen Liquiditätsengpässen und unscheinbarem Lohnwachstum gegenüber.
An
einem beschleunigten Lohnwachstum führt kein Weg vorbei, um eine nachhaltige
Erholung der Wirtschaft zu fördern.
USA sind weltweit führend bei
Niedriglohn-Jobs, Graph: Morgan Stanley
PS: Medianeinkommen ist das Einkommen, bei dem es genauso viele Menschen mit einem
höheren wie mit einem niedrigeren Einkommen gibt. Das Medianeinkommen ist nicht
identisch mit dem Durchschnittseinkommen (arithmetischer Mittelwert). Es wird
benutzt, um z.B. Armutsberechnungen anzustellen.
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