Donnerstag, 25. September 2014

Ungleichheit als hohes Risiko für den Fortschritt der Menschheit

Ungleichheit ist ein enormes Risiko für den Fortschritt der Menschheit. Der wirtschaftliche Preis ist hoch: soziale Mobilität und Chancengleichheit leiden.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Einkommensungleichheit durch die Finanzkrise verschärft wurde. Zumal die Ungleichheit nicht nur die Folge der wirtschaftlichen Aspekte ist, sondern auch das Ergebnis von politischen Massnahmen.

Als Parameter kann man dazu (1) das fragmentierte Bildungssystem (Zukunftschancen der jungen Menschen hängen von Einkommen und Status der Eltern ab), (2) das Steuerrecht (die reichsten Menschen zahlen deutlich weniger Steuern) und (3) Unternehmen mit monopolistischen Kräften zählen.

Die Folgen der Ungleichheit liegen auf der Hand: (a) Untergrabung der Demokratie, (b) Spaltung der Gesellschaft und (c) steigende Chancenungleichheit.

Die Konsumausgaben erfuhren in den USA in der infolge der Finanzkrise von 2008 ausgelösten Rezession den stärksten Rückgang in der Geschichte überhaupt, wie in der von Morgan Stanley gelieferten Abbildung deutlich zu sehen ist.




Verbraucherausgaben in den USA während Rezessionen, Graph: Morgan Stanley

Trotz des Anstiegs des Wohlstands (wealth) um 25 Billionen USD seitdem Beginn der Erholung der Wirtschaft bleiben die Ausgaben der Verbraucher relativ schwach.


Wachsende Lücke zwischen dem Wachstum der Medianeinkommen und der Durchschnittseinkommen in den USA, Graph: Morgan Stanley

Besserverdiener profitieren vom wachsenden Wohlstand. Die einkommensschwachen Verbraucher hingegen sehen strukturellen Liquiditätsengpässen und unscheinbarem Lohnwachstum gegenüber. 

An einem beschleunigten Lohnwachstum führt kein Weg vorbei, um eine nachhaltige Erholung der Wirtschaft zu fördern.


USA sind weltweit führend bei Niedriglohn-Jobs, Graph: Morgan Stanley

PS: Medianeinkommen ist das Einkommen, bei dem es genauso viele Menschen mit einem höheren wie mit einem niedrigeren Einkommen gibt. Das Medianeinkommen ist nicht identisch mit dem Durchschnittseinkommen (arithmetischer Mittelwert). Es wird benutzt, um z.B. Armutsberechnungen anzustellen.

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