Der US-Anleihemarkt sendet eine klare Botschaft:
Die Fed bereitet sich darauf vor, die Zinsen demnächst zu erhöhen. Die US-Notenbank trifft sich am
16. Dezember zusammen, um über die Zinspolitik zu befinden.
Die Rendite der amerikanischen Papiere mit zwei
Jahren Laufzeit, die ja am empfindlichsten auf die Fed-Schritte reagiert, ist
in den vergangenen Wochen gestiegen, sodass die Rendite-Differenz (spread) zu US-Staatsanleihen mit zehn Jahren
Laufzeit auf 1,34% geschrumpft ist. Der aktuelle Wert markiert die geringste Differenz seit
April.
Die flacher werdende Ertragskurve (yield curve) deutet darauf hin, dass die
Trader am UST-Markt in Sachen Wachstum und Inflation "zuversichtlich" sind, dass die Fed die Geldpolitik allmählich strafft, wie
Bloomberg mit der folgenden Abbildung zeigt.
Rendite-Differenz zwischen der zwei- und
zehn-jährigen US- Staatsanleihen, Graph:
Bloomberg
Die Trader schätzen laut Bloomberg die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die Fed
im Dezember derzeit auf 68%.
Die Fed wird bei der nächsten FOMC-Sitzung
erklären, dass die „Aufgabe erfüllt“ ist, schreibt Tim Duy in seinem Blog.
Sobald die US-Notenbank ihre Absichten für die
späteren Zinserhöhungen klar vorgestellt hat, dürfte sie die Aufmerksamkeit auf die
Frage der Normalisierung der Bilanz richten, so der an der Oregon University lehrende Wirtschaftsprofessor.
Duy rechnet mit einer Zinsstraffung um insgesamt
100 Basispunkte (d.h. 1%) zwischen heute und Dezember 2016, das heisst mit 25
Basispunkten pro Sitzung.
PS: Nicht vergessen werden darf
in diesem Zusammenhang, dass die US-Inflation seit 2012 unter dem Zielwert von
2% der Fed läuft. Das heisst, dass die Fed das eigene Inflationsziel
unterbietet.
Der Inflation Breakeven-Satz (5 Jahre) ist
zuletzt um 10 Basispunkte auf 1,31% gestiegen. Der implizierte 5y5y Forward
Satz hat auch zuletzt (um 6 Basispunkte) auf 1,89% zugelegt.
Die sog. Survey
of Professional Forecasters (SPF) für die PCE Inflation hat hingegen im vierten
Quartal 2015 einen neuen Tiefststand erreicht und die Prognose für 10 Jahre im
voraus ist zum ersten Mal unter den Zielwert der Fed gefallen (die gelbe Kurve).
Survey of Professional Forecasters (SPF), Graph: Morgan Stanley
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