EZB-Präsident Mario Draghi hat vergangene Woche angekündigt, dass die EZB alles
Notwendige tun werde, um die Inflation in Richtung Zielwert (ca. 2%) wieder
etwas steigen zu lassen.
Das heisst im Klartext, dass die EZB sich
vorbereitet, weitere Massnahmen zur Lockerung des geldpolitischen Kurses zu
treffen. Im Vorfeld der bevorstehenden Ausweitung und/oder sogar Verlängerung
der QE-Politik (genannt PSPP) zeigt
der Anleihemarkt mit steigenden Kursen und sinkenden Renditen die ersten
Reaktionen.
Der Wert der im Markt gehandelten europäischen
Staatsanleihen mit einer Negativ-Rendite beläuft sich laut Bloomberg auf mehr
als 2'000 Mrd. EUR.
Bemerkenswert ist, dass die europäischen Banken inzwischen
von Deposit Facility (DF) und Current Account (CA) immer mehr Gebrauch
machen, was nichts anderes bedeutet als höhere vorsorgliche Liquiditätsüberschuss-Bestände.
Deposit Facility und Current Account bei der EZB,
Graph: Morgan Stanley
Die EZB legt die Leitzinsen in der Eurozone fest.
Der Hauptrefinanzierungssatz beträgt zur Zeit 0,05%. Ein Überangebot an
Reserven, wie es heute der Fall ist, drückt die Zinsen nach unten, unter den von
der EZB angestrebten Wert.
EUR-Staatsanleihen mit weniger als null Rendite:
2’000 Mrd. EUR, Graph: Bloomberg
Die EZB interveniert deshalb im Markt, um das
Liquiditätsmanagement zu verbessern und den Druck auf die Zinsen abzumildern,
durch die Schrumpfung der Renditedifferenz (spread)
zwischen dem kurzen und dem langen Ende der Ertragskurve. Die
Absicht der EZB, die QE-Politik zu erweitern, ist also konsequent.
Eurozone taucht unter null, Graph: Bloomberg
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