Montag, 2. November 2015

Schreckgespenst Negativrendite im Euroland

Das Universum der Staatsanleihen mit Negativ-Rendite hat sich inzwischen weiter ausgedehnt: 

Der aktuelle Wert beträgt nach Angaben von Bank of America Merrill Lynch 2`600 Mrd. EUR, wie die Finanz und Wirtschaft mit der folgenden Abbildung präsentiert.

Zur Erinnerung: Der Einlagenzins der EZB verweilt seit mehr als einem Jahr unter der Null-Marke. Der Zinssatz für Einlagen lag seit Juli 2012 auf Null.

Dann wurde der Satz von der EZB im Juni 2014 auf minus 0,10% gesenkt. Im September 2014 hat die EZB den Einlagensatz weiter auf minus 0,2% gedrückt.

Damit hat sich der Rückgang der Rendite der Staatspapiere im Euro-Raum merklich beschleunigt.



Das Universum der Staatsanleihen in EUR beläuft sich mittlerweile wertmässig auf 2´600 Mrd. EUR, Graph: FuW via BfoA Merrill Lynch



In den vergangenen zwei Wochen hat der Wert der Staatsanleihen in EUR, die mit einer Rendite von weniger als minus 0,20% gehandelt werden und eine Laufzeit von mehr als zwei Jahren aufweisen, stark zugelegt und einen neuen Höchststand von 454 Mrd. EUR erreicht, wie FTAlphaville, das Blog von FT aus London berichtet.



EUR Staatsanleihen mit einer Rendite von weniger als minus 0,20% und einer Laufzeit von mehr als 2 Jahren, Graph: FTAlphaville via JPMorgan


Der plötzliche Spike im Universum der Staatsanleihen mit Negativ-Rendite ist auf die jüngsten Äusserungen von Mario Draghi, dem EZB-Präsidenten zurückzuführen. Draghi hat nämlich angedeutet, dass die EZB sich auf eine weitere Senkung des Einlagenzinssatzes konzentriere.

Unter den Anleihen, die unter minus 0,20% gehandelt werden, betrifft der grösste Anstieg v.a. die deutschen und französischen Staatsanleihen. Danach folgen Obligationen aus Österreich, Belgien, Finnland und den Niederlanden.



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