Donnerstag, 6. August 2009

UBS: Die Bank gewinnt immer?

Banken vermelden im zweiten Quartal besser als erwartete Zahlen. Hauptgrund: Beispiellose Rettungsaktionen der Regierungen. Der (operative) Gewinn der Banken ist daher v.a. auf Staatsgarantie, abnehmende Konkurrenz und aufgelockerte Bilanzierungsregeln zurückzuführen. Die UBS erzielte im zweiten Quartal einen Netto-Verlust von 1,4 Mrd. CHF (Vorquartal: 2 Mrd. CHF). Dennoch will die staatlich gestützte Bank für 1,7 Mrd. CHF Boni ausschütten.

Im Zweijahresvergleich ist die Bilanzsumme der UBS um 1'000 Mrd. CHF verkürzt worden. Im vergangenen Quartal wurde 5% des Personals abgebaut. Der durchschnittliche Monatslohn legte aber zu. Der Leverage (Verhältnis von Verschuldung zu Kapital) der Grossbank hat zwar im zweiten Quartal abgenommen, ist aber mit 3,5% im internationalen Vergleich nach wie vor hoch. Entsteht ein Verlust in der Grössenordnung von rund 3,5% der Bilanzsumme, würde das gesamte Eigenkapital der Bank aufgebraucht. Der Bund hat noch eine Risikoposition von 6 Mrd. CHF bei der Bank. Kopf: Die Banken gewinnen. Zahl: Die Steuerzahler verlieren. Diese von Paul Krugman prägnant beschriebene Situation darf es nicht mehr geben. Dafür müssen die Nationalbank (SNB) und die Steuerzahler sorgen. Die Steuerzahler haben ein Geschenk an die UBS gemacht und dürfen im Gegenzug etwas erwarten. Sie haben ein moralisches Recht dazu. Es darf also nicht mehr vorkommen, dass die Banken, solange alles gut läuft, die Gewinne einstreichen, und wenn etwas schief geht, die Steuerzahler die Verluste übernehmen müssen. Die SNB ist in der Lage, mit Philipp Hildebrand und Thomas Jordan, zwei brillanten Notenbanker und ehrlichen Menschen, der „Moral Hazard“-Problematik einen Riegel vorzuschieben. Die Geschichte ist damit nicht zu Ende, nur weil die Banken wieder Bilanzgewinne vorweisen. Die angemessene Regulierung muss jetzt folgen.

Keine Kommentare: