Donnerstag, 13. August 2009

Schweiz: Ertragsbilanz erstmals seit 1947 negativ

Die Finanzkrise lastet auf der Zahlungsbilanz der Schweiz. Die Erträge aus Direktinvestitionen im Ausland sind laut SNB deutlich zurückgegangen. Hauptgrund: Die Verluste der Banken in den Tochtergesellschaften im Ausland. Der Saldo der Kapitalerträge war 2008 erstmals seit Bestehen der Ertragsbilanzstatistik (1947) negativ. Folglich ging der Überschuss der Ertragsbilanz markant zurück: von 52 Mrd. auf 13 Mrd. Franken. Im Verhältnis zum BIP betrug dieser 2% (Vorjahr 10%).

Die Erträge auf den Kapitalanlagen in der Schweiz (Ausgaben) übertraffen die Erträge auf den Anlagen im Ausland (Einnahmen) um 25 Mrd. Franken. Die grossen Verluste der ausländischen Tochtergesellschaften der Banken drückten Angaben der SNB zufolge die Einnahmen aus Direktinvestitionen im Ausland massiv nach unten. Sie sind von 60 Mrd. auf 8 Mrd. Franken gesunken. Auch die Erträge auf Direktinvestitionen in der Schweiz (Ausgaben) gingen zurück: Allerdings nur um 9 Mrd. auf 44 Mrd. Franken.

Die Finanzkrise hat sich in der Realwirtschaft erst im vierten Quartal niedergeschlagen. Die Einnahmen aus dem Warenhandel erhöhten sich um 5%, die Ausgaben für Warenimporte um 2%. Da die Ausfuhren stärker zunahmen als die Einfuhren, stieg der Überschuss der Handelsbilanz um 5 Mrd. Franken auf 19 Mrd. Franken.

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