Mittwoch, 5. August 2009

SNB: Zwei Szenarien für die Stabilität des Bankensektors

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) geht von einer starken konjunkturellen Abschwächung auf breiter Front aus. Sie rechnet für die Schweizer Wirtschaft mit einem Rückgang des BIP um 2,5% bis 3%. Bei ihrer Einschätzung der Stabilität des schweizerischen Bankensektors präsentieren die Währungshüter zwei Szenarien: (1) Baseline-Szenario und (2) Negativszenario.


Stressindex, Graph: SNB, Bericht zur Finanzstabilität 2009
Je höher das Niveau des Index, desto grösser ist das Stressniveau des schweizerischen Bankensektors


Beim Baseline-Szenario geht die SNB davon aus, dass die zahlreichen von Regierungen und Zentralbanken getroffenen Massnahmen zu einer allmählichen Erholung der Weltwirtschaft ab 2010 und zu einer Stabilisierung der Weltwirtschaft führen werden.

In diesem Szenario sind allerdings „erhebliche Kreditverluste, Ertragsrückgänge und negative Auswirkungen auf die Eigenmittel wahrscheinlich“.

Das Negativ-Szenario geht von einer tieferen und deutlich länger dauernden Rezession aus als zur Zeit prognostiziert. Es wird ferner erhebliche Preiskorrekturen an den Finanzmärkten unterstellt. Sollte sich das Negativ-Szenario bewahrheiten, würde es eine erhebliche Gefahr für die Stabilität des Schweizer Bankensektors darstellen. Es ist daher unerlässlich, dass die Grossbanken alle notwendigen Massnahmen treffen:

ein weiterer Abbau der Risikopositionen,
eine zusätzliche Stärkung der EK-Ausstattung,
die Erhaltung eines angemessenen Liquiditätspuffers,
die Anpassung der Kostenstruktur an das veränderte Marktumfeld.

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