Freitag, 14. August 2009

Debatte um vermeintliche Inflationsgefahr in Deutschland

Die Inflationsrate betrug im Juli Minus 0,5%. Erstmals seit mehr als 22 Jahren sind die Verbraucherpreise in Deutschland annualisiert deutlich gefallen. Verantwortlich dafür sind in erster Linie Energieprodukte, die sich gegenüber Juli 2008 um 11,5% verbilligt haben. Aber auch Nahrungsmittel wie Milchprodukte und Gemüse sind heute deutlich günstiger zu kaufen als vor einem Jahr. Die Kernrate der Inflation (d.h. ohne Berücksichtigung der Preise für Energie- und Nahrungsmittel) liegt bei 1,4%. Nachdem gestern bekannt wurde, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal überraschend um 0,3% im Vergleich zum ersten Vierteljahr wuchs, ist zumindest an der Börse die Rezession für beendet erklärt worden. Zugleich ist eine Debatte um vermeintliche Inflationsgefahr entbrannt. In einem lesenswerten Artikel in FTD erläutert Sebastian Dullien, warum die „Gefahr einer deflationären Entwicklung derzeit immer noch grösser als jener eines kräftigen Inflationsschubs“ ist. Seiner Meinung nach ist die These der drohenden Inflation nicht nur analytisch fragwürdig, sondern sogar volkswirtschaftlich gefährlich, „weil sie die Notenbanken dazu bewegen könnte, verfrüht die Zinsen wieder anzuziehen“.


Real Exports, Germany, Graph: Fed St. Louis

Deutsche Wirtschaft
I. Quartal 2009: -3,5% auf Quartalsbasis, (-6,7% annualisiert)
II. Quartal 2009: 0,3% auf Quartalsbasis, (-5,9% annualisiert).


Real GDP, Germany, Graph: Fed St. Louis

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