Die neue wirtschaftspolitische Unsicherheit, die
durch das britische EU-Referendum entstanden ist, drückt die Renditen weiter nach
unten. Die „flight to safety“ hat
dafür gesorgt, dass die Renditen der US-Treasury Bonds mit 10 und 30 Jahren
Laufzeit mittlerweile neue Tiefstwerte ausweisen.
Und eine weitere Zinserhöhung durch die Fed rückt folglich in weite Ferne, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist.
Auch die Laufzeitprämie (term premium) für US-Staatsanleihen ist weiter gefallen: Der
aktuelle Wert von minus 0,66% markiert ein Allzeit-Tief, wie Bloomberg berichtet.
Implizierte Wahrscheinlichkeit von US-Zinserhöhungen durch
die Fed auf einem neuen Tiefpunkt, Graph:
Morgan Stanley
Die flacher werdende Renditekurve (yield curve) signalisiert verstärkte
Erwartungen in Bezug auf ein schwaches Wirtschaftswachstum.
US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit und die entsprechende Laufzeitprämie (term premium), Graph: Bloomberg
Paul Samuelson hat einst spöttisch gemerkt, dass die Aktienmärkte neun der fünf letzten Rezessionen perfekt
vorausgesagt hätten.
Die Rentenmärkte verhalten sich etwas weniger
flatterhaft als die Aktienmärkte und sind daher mit Aussichten der Wirtschaft
enger verbunden.
Die Renditen der US-Staatsanleihen mit 10 und 30
Jahren Laufzeit, Graph: Bloomberg
Der ausserordentliche Absturz der Renditen an den
globalen Anleihemärkten prognostizieren unzweifelhaft eine sehr schwache
Konjunktur und möglicherweise einen langen disinflationären Prozess für die
kommenden Jahre, wenn nicht eine ausgewachsene Krise (z.B. secular stagnation).
Die Rendite der japanischen Staatsanleihen mit 20
Jahren ist heute zum ersten Mal in der Geschichte in den negativen Bereich
gesunken, Graph: Bloomberg
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