Die Sharing
Economy wächst rasant. In den Sektoren, wo sie bereits Fuss zu fassen
scheint, entfalten sich bereits Auswirkungen, berichtet Morgan Stanley in einer kürzlich vorgelegten Analyse.
Die Verfasser des Berichtes erwarten gemischte
Auswirkungen auf die Industrie: Die Autos dürften langfristig negativ davon
betroffen werden, obwohl es sich kurzfristig auch Chancen für manche
Unternehmen wie z.B. Toyota, Tesla
und BMW bieten. BMW hat z.B. ein
in-house car sharing Services.
Auch Reisebüros (z.B. Expedia, Priceline) und Paketzustellen (z.B. UPS, Fedex) dürften negativ tangiert werden. Die Entwicklung in der
Hotelbranche müsste noch näher überprüft werden, so die Analysten.
Sharing Economy, Graph: Morgan Stanley
Die Plattform-Ökonomie (sharing economy) zerstückelt die Arbeit und macht sie zum Nebenerwerb, beschreibt Werner Vontobel in einem lesenswerten Beitrag in Makroskop die Auswirkungen von z.B. Uber und Airbnb auf die arbeitsteilige Wirtschaft.
Denn mit der Sharing Economy wird die Institution
des Unternehmens dekonstruiert. Leistungserbringer und Leistungsempfänger
werden nicht mehr über eine Firma, sondern über eine Plattform
zusammengebracht. Das hat verschiedene (kostenrelevante) Auswirkungen: Die Sozialabgaben
entfallen; kein Arbeitnehmer, kein Lohn, keine Lohnprozente, erklärt Vontobel
weiter.
Sharing Economy anhand eines Beispiels Rasenmäher,
Graph: Morgan Stanley
Elizabeth
Warren schlägt in diesem Zusammenhang einen 4-Punkte-Plan vor, um Herausforderungen der Gig Economy zu
begegnen.
Die demokratische US-Senatorin will erstens die
Bezahlung von Sozialversicherungsbeiträgen für alle Arbeitnehmer einfacher
gestalten; einschliesslich den Kauf von Versicherungen gegen Invalidität oder
Krankheit.
Zweitens argumentiert sie, dass alle Vorsorgeleistungen
(Gesundheit, Renten usw.) Arbeitnehmern gehören sollen und zwar unabhängig vom
Beschäftigungsstatus.
Drittens legt Warren die Schliessung von
Schlupflöchern, die von Arbeitgebern ausgenutzt werden, nahe.
Und viertens betont sie die Notwendigkeit von
kollektiven Lohnverhandlungen für alle Arbeitnehmer, auch diejenigen, die
bisher nicht organisiert sind.
PS:
Neben sharing economy werden in den Medien und Institutionen auch die Begriffe „peer-to-peer economy“ und „demand economy“ gebraucht.
In der EU wird der Umsatz in 5 entscheidenden Sektoren (short-term letting, passenger transport, household services, professional and technical services, collaborative finance) von der Europäischen Kommission auf 23 Mrd. EUR (2015) geschätzt.
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