Sonntag, 31. Juli 2016

Neoliberalismus, Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und populistische Politik


Die letzten 35 Jahre zeigen, dass die neoliberale Konzeption (*) des Kapitalismus die Ungleichheit weltweit unerträglich gesteigert hat.

Zurückgeblieben ist eine Bevölkerung, die in der reichen Welt durchweg ohne signifikanten Anstieg des realen Einkommens mit einer erhöhten Unsicherheit konfrontiert ist, was zugleich einen Nährboden für die populistische Politik, die wir heute in den meisten Teilen der Welt vortreffen, bildet.

Das schreibt Branko Milanovic in einem lesenswerten Eintrag in seinem BlogDie „Zivilisierung“ des Kapitalismus kann nicht nur „von aussen“ (external) durchgeführt werden, indem man auf die Harmonie von privaten Interessen setzt.

Der Staat hat eine grössere Rolle zu spielen, die über die Gewährleistung des Schutzes der Eigentumsrechte, Steuerwesen und Umverteilung hinausgeht, argumentiert der am Graduierten Zentrum der City University New York (CUNY) forschende Wirtschaftsprofessor.

Milanovic unterstreicht drei Bereiche, wo einiges unternommen werden kann, um einen Wandel herbeizuführen, damit sich das Blatt wendet.



Branko Milanovic: Global Inequality – A New Approach for the Age of Globalization, Harvard University Press, Apr 2016.


Ich habe zwar via Twitter ein paar Mal darauf hingewiesen, aber hier nochmals; das ist das aktuelle Buch von Milanovic, welches unbedingt lesenswert ist.



Update:

(*)

Zum Thema, warum die EMU nicht funktioniert:

Es ist ganz klar, dass der EUR ein neoliberales Projekt in seiner Konstruktion war, sagte Joseph Stiglitz neulich in einem Interview mit NYTimes. Arbeitgeber mögen niedrige Löhne: sie haben in vielen Ländern Europas Gewerkschaften das Rückgrat gebrochen, was sie als eine grosse Errungenschaft betrachten, so der Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften.









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