Donnerstag, 10. Mai 2012

Nimmt Bundesbank höhere Inflation in Kauf?


Die Bundesbank, der Falke unter Zentralbanken, signalisiert, dass sie eine höhere Inflation in Deutschland dulden würde, um im Rahmen eines wirtschaftlichen Rebalancing in der Euro-Zone einen Beitrag zu leisten, was helfen würde, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der von der Krise am schlimmsten betroffenen Staaten zu verbessern, berichtet FT aus London in der heutigen online Ausgabe.

Eine künftig höhere deutsche Inflationsrate über dem Durchschnitt der Euro-Zone könnte als Teil eines natürlichen Anpassungsprozesses helfen, die krisengeschüttelten Länder aus der Rezession zu holen, argumentiert die Bundesbank in einer Stellungnahme vom Mittwoch an den Deutschen Bundestag.

Die Stellungnahme der Bundesbank folgt Äusserungen des Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble am Wochenende, wonach es in Ordnung sei, „wenn bei uns die Löhne aktuell stärker steigen als in allen anderen EU-Ländern“. Diese Lohnsteigerungen würden laut Schäuble auch zum Abbau von Ungleichgewichten innerhalb Europas beitragen.

Die Bundebank weist in der Stellungnahmen eine „aktive“ Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen oder das Ablösen der Fiskalpolitik in der Hoffnung auf die Ankurbelung der Nachfrage in anderen Teilen der Euro-Zone ab, sondern argumentiert, dass die Restrukturierung der krisengeschüttelten Volkswirtschaften an der Peripherie ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Deutschland verbessern würde.

„Deutschland dürfte in diesem Szenario künftig in der EWU eher überdurchschnittliche Inflationsraten aufweisen, wobei die Geldpolitik dafür zu sorgen hat, dass die Inflation im Aggregat der EWU dem Stabilitätsziel entspricht und die Inflationserwartungen fest verankert bleiben“.

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