Mario
Draghi hat gestern mit Hinweis auf TLTRO II gesagt, dass weiterer geldpolitischer
Stimulus im Euro-Raum in Vorbereitung ist.
Ohne die gegenwärtige Geldpolitik der EZB wären
sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die Inflation deutlich niedriger, hat
EZB-Präsident vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europa-Parlaments
unterstrichen.
Allerdings hat Draghi auch nicht verschwiegen,
dass die Investitionen (*) im Euro-Raum immer noch 10% unter dem
Vorkrisenniveau verbleiben und daher Stimulus weiterhin notwendig sei.
Die EZB hat zwar das Mandat, die Preisstabilität
zu gewährleisten. Aber die Inflationsrate liegt heute bei rund null Prozent und
damit deutlich unter dem Zielwert von 2 Prozent.
In den vergangenen 10 von 18 Monaten lag die
Inflation im Euro-Raum nach Angaben von Bloomberg
auf null oder unter null.
Die EZB versucht daher, mit der Akkommodation der
Geldpolitik (in Form von QE-policy) die
Erwartungen zu steuern, dass die Inflation sich wieder dem Zielwert nähert. Das
deutsche Bundesverfassungsgericht hat gestern die Beschwerde der Gegner des
Anleihekaufprogramms zurückgewiesen.
EUR Ertragskurve (yield curve), Graph: FT
Was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, ist, dass
die Renditen der sicheren Staatsanleihen am Markt auf eine schwer angeschlagene
Wirtschaft hindeuten, und zwar über viele Jahre hinaus.
In der Tat signalisieren die Renditen der
deutschen Staatspapiere, die ja als Indikator für die als sicher wahrgenommenen
Renditen weltweit gelten, eine secular stagnation-Warnung im Euro-Raum.
Industrie-Produktion im Euro-Raum, Graph: Makroskop
(*)
Bemerkenswert ist, dass auch UNCTAD gestern prognostiziert
hat, dass die langfristigen grenzüberschreitenden Investitionen dieses Jahr in Fabriken und
andere Projekte auf der ganzen Welt um 10% bis 15% fallen werden.
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