Der Wert der Staatsanleihen mit Negativ-Rendite
hat per Ende Mai 2016 10'000 Mrd. USD übertroffen. Das meldet Fitch Ratings. Erfasst
werden 14 Länder, wobei Japan bei weitem als die grösste Quelle von
Negativ-Renditen auffällt.
Von der gesamten Menge entfallen 7'300 Mrd. USD
auf langfristige, und 3'100 Mrd. USD auf kurzfristige Staatspapiere.
Zu den Faktoren, die hinter der Entwicklung
stehen, zählen im Wesentlichen (1) die unkonventionelle Geldpolitik (die sog.
QE-policy) der Notenbanken in den grössten Volkswirtschaften und (2) die
steigende Nachfrage nach sicheren Staatsanleihen aus regulatorischen Gründen.
Die EZB hat auf der gestrigen Sitzung den Zinssatz
für die Einlagefazilität bei minus 0,40%
belassen.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, öfters
die Argumentation zu hören, dass es der Welt derzeit an sicheren Anlagen fehle.
Doch wird gleichzeitig behauptet, dass die Staatsverschuldung im Allgemeinen
überall zu hoch sei. Das ergibt keinen Sinn, wie Brad de Long in seinem Blog hervorhebt.
Man kann sagen, dass das eine Land zu viel Schulden
hat, während das andere Land zu wenig Schulden hat. Aber man kann nicht behaupten,
dass die Staatsverschuldung im Allgemeinen zu hoch sei, schreibt der an der University of California, Berkeley
lehrende Wirtschaftsprofessor.
Vor allem dann nicht, wenn die Märkte lauthals
danach schreien, dass die Schuldtitel der Länder, deren Währungen als
Reserve-Mittel verwendet werden, die knappsten und die wertvollsten Dinge in
der Welt sind.
PS:
Negativ-Renditen bleiben aber nicht nur auf die
Staatsanleihen beschränkt, sondern betreffen auch Unternehmensanleihen. Das
Volumen von Unternehmensanleihen mit Negativ-Rendite ist inzwischen auf 380
Mrd. USD gestiegen, wie FT aus London meldet.
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