Mittwoch, 1. Juni 2016

EZB’s Geldpolitik und Realzinsen für deutsche Sparer

Die geldpolitischen Falken in Deutschland lassen keine Gelegenheit aus, Mario Draghi, den EZB-Präsidenten öffentlich lauthals anzugreifen, die deutschen Sparer via ultralockere Geldpolitik zu schädigen.

Was für die Sparer ausschlaggebend sind jedoch nicht die nominalen, sondern die realen Zinsen; d.h. die Differenz zwischen dem nominalen Zins und der Inflationsrate. Und der Realertrag auf dem Sparkonto in Deutschland ist heute seit Ende 2013 positiv.

Die DZ Bank rechnet und kommt auf eine Zahl von 200 Mrd. EUR, die dem deutschen Sparer zwischen 2010 und 2016 angeblich verlustig gehen. Das ist natürlich eine Illusion.



Die Realzinsen auf dem deutschen Sparkonto, Graph: FT



Eine Tatsache ist, dass die Rendite der deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit von rund 4% im Jahre 2008 auf weniger als 0,2% in der Gegenwart gefallen ist.



Die Rendite der deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit, Graph: FT


Dadurch sieht sich Finanzminister Wolfgang Schäuble in der Lage, einem Rückgang der jährlichen Zinskosten gegenüberzusehen, was dazu beiträgt, einen hohen Überschuss im Haushalt zu präsentieren. 

Die jährlichen Zinskosten sind in Deutschland von 63,9 Mrd. EUR im Jahr 2010 auf 48,5 Mrd. EUR im Jahr 2015 gesunken.



Die Sparquoten der privaten Haushalte in Europa im Vergleich, Graph: FT




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