Montag, 20. Januar 2014

Rationale Akteure und irrationale Märkte?

Roger Farmer, der in seinem Blog zum interessanten Artikel von Robert Shiller zum Thema „Irrationalität des menschlichen Handelns“ in NYTimes Stellung nimmt, bemerkt, dass wir nicht viel über die Rationalitätsannahme hinaus gehen müssen, um zu verstehen, was Finanzkrisen verursacht oder warum sie verheerend schmerzhaft für eine grosse Anzahl von Menschen sind.

Die Annahme, dass die Agenten Nutzen maximieren, kann uns sogar noch weiter helfen, so der an der University of California, Los Angeles (UCLA) lehrende Wirtschaftsprofessor.

Zur Erinnerung: Shiller argumentiert, dass die Konzeption der Ökonomen, das menschliche Verhalten als rational zu betrachten, schwer mit dem Verhalten der Finanzmärkte in Einklang zu bringen ist.

Farmer deutet in seiner Forschungsarbeit darauf hin, dass der Arbeitsmarkt fehlschlagen kann, auch wenn jeder rational ist. Das gelte auch für die Finanzmärkte. Auch wenn davon ausgegangen werde, dass alle rational handeln, können auf Finanzmärkten alles schiefgehen.





Die unterschiedlichen Lebenschancen, in einem Boom oder einer Rezession auf die Welt zu kommen, Graph: Prof. Roger Farmer in: „The invariant distribution of human wealth


Miles Kimball und Farmer argumentieren, dass Schwankungen auf den Arbeitsmärkten ineffizient sind und dass der Staat handeln soll, um die Kapitalmärkte zu stabilisieren. Miles‘ Standpunkt ist mit dem von Robert Shiller ähnlich, unterstreicht Farmer: Die Agenten sind nicht immer rational im Sinne von Edgeworth, sodass Miles und Shiller recht haben mögen.

Farmers Ansicht nach ist das Argument für die Stabilisierung der Anlagemärkte viel stärker. Selbst wenn wir annehmen, dass die Agenten rational sind, folgt daraus nicht, dass die Schwankungen der Vermögenspreise Pareto-effizient sind. Aber unabhängig davon, ob das Motiv aus irrationalen Menschen oder irrationalen Märkten stammt, können und sollten wir laut Farmer eine Institution schaffen, die die Fähigkeit hat, im Namen der Ungeborenen zu handeln.



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