Mittwoch, 24. September 2008

Geldmarkt: Anhaltend hohe Spreads – 1-Monat Libor ($) auf Rekordhoch

Die Zinsen für Tagesgeld in US-Dollar sind nach der gestrigen TAF-Auction der US-Notenbank (Fed) dramatisch gestiegen. Der Satz für 1-Monat-Libor für US-Dollar kletterte um 22 Basispunkte auf 3,43 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit Jahresbeginn. Die Fed teilte mit, dass die Finanzinstitute gestern für das einmonatige Refinanzierungsgeschäft (TAF: Term Auction Facility) 3,75% bezahlt haben. Das sind 57 Basispunkte über dem Libor-Satz und bedeuten zugleich der weiteste Spread seit dem Beginn der TAF-Versteigerungen im Dezember 2007.

1-Monats-Libor($)


Das zeigt, dass die Refinanzierungsgeschäfte mittels TAF-Versteigerungen die tatsächlichen Kosten im Markt „besser“ als 1-Monat-Libor widerspiegeln. Die Fed ist sich daher bewusst, dass sie den Refinanzierungsmechanismus am Markt nicht ersetzen kann. Deswegen geben die Währungshüter den Ball weiter an das Schatzamt, das Vertrauen am Geldmarkt wiederherzustellen. Das Schatzamt (US-Treasury) versucht seinerseits anhand des neu initiierten Programms TARP (Treasury Asset Relief Program) für eine Entspannung des Interbankenhandels zu sorgen.

Die Europäische Zentralbank (EZB ) hat inzwischen zu einem Satz von 4,98% 50 Mrd. Euro in den Markt gepumpt. Die Gebote der Banken betrug 155 Mrd. Euro. Der Euribor, der Satz für einwöchige Interbanken-Ausleihungen schnellte um 4 Basispunkte auf 4,741%, den höchsten Stand seit Mai 2001.

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