Donnerstag, 11. September 2008

Banken in Not: Öffentliche Hand vs. Unsichtbare Hand

Fannie Mae und Freddie Mac sind infolge des anhaltenden Hauspreisverfalls ins Wanken geraten. Die Verluste sind beinahe ins Unermessliche gestiegen. Der Staat hat daher eingreifen müssen. Die beiden Hypothekenfinanzierer geniessen ja einen quasi-staatlichen Sonderstatus. Aus der impliziten Garantie wurde nun eine explizite. Deswegen sei es falsch, dabei von einer Verstaatlichung zu sprechen, schreibt Paul Krugman in seinem Weblog. Korrekt wäre der Begriff „Deprivatisierung“, bemerkt der Wirtschaftsprofessor von der Princeton University. Es war sozusagen von Anfang an klar, dass der Staat eine Rettungsaktion starten würde, wenn es eng werden sollte wie jetzt.

Implizite Garantie bedeutet aber, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. Die beiden regierungsgeförderten Institute (GSE: Government Sponsored Enterprise) halten und/oder garantieren schliesslich rund 45% der Darlehen auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt. Die unsichtbare Hand hat bisher die Gewinne eingestrichen. Die öffentliche Hand sorgt dafür, dass die Steuerzahler jetzt die Verluste begleichen. Nouriel Roubini, Wirtschaftsprofessor an der NYU’s Stern School of Business schätzt das Engagement des Staats in Fannie und Freddie mit 200 bis 300 Mrd. Dollar. Wie soll man aber nun dem Steuerzahler erklären, dass dem Staat für ein angemessenes Gesundheitssystem das Geld fehlt.

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