Die aktuelle Entscheidung des Offenmarktausschusses der amerikanischen Notenbank (Fed), den Leitzins bei 2% zu belassen, war allgemeinen erwartet worden. Nach Einschätzung einer Mehrzahl von Analysten dürfte die Fed ihren Leitzins bis mindestens Ende Jahr nicht anheben. Die Fed steckt zur Zeit in der Zwickmühle. Zum einen muss sie an Leitzins festhalten, um die schwache Konjunktur zu beleben. Zum anderen muss sie gegen den Inflationsanstieg und die Dollar-Abwertung etwas unternehmen. Aus dem Statement geht aber hervor, dass die Währungshüter die Wachstumsrisiken heute im Vergleich zu der Sitzung vom 25. Juni höher einschätzen als die Inflationsrisiken.
Die Fed bemüht sich zugleich um eine nachhaltige Entspannung am Geldmarkt. Vergangene Woche hat sie im Rahmen ihres Notfallkredite-Pakets einige Veränderung angekündigt. Die Laufzeit von Term Auction Facilities (TAF) wurde beispielsweise von bisher 28 Tagen (d.h. 1 Monat) auf 84 Tage (d.h. 3 Monate) verlängert. Der Sinn dieser Massnahme liegt laut Geldmarkt-Analysten von Morgan Stanley darin, dass die Fed eine synthetische Zinssenkung anstrebt. Die Notenbanker wollen mit der Einführung von TAF (3 Monate) den 3-Monats-Libor zurückbringen. Das würde dafür sorgen, dass sich der TED-Spread (1,1635%) wieder entspannt. Auch der Libor-OIS-Spread (0,7535%) würde sich zurückbilden. Zur Erinnerung: Der 1-Monats-Libor ist schliesslich erst mit der Lancierung von TAF (1 Monat) von 2,70% im Mai auf aktuell 2,46% zurückgeführt worden.
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