Montag, 8. September 2008

Banken im Staatsbesitz: Fannie und Freddie nationalisiert

Durch eine spektakuläre Rettungsaktion wurden die Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac verstaatlicht. Das maximale Engagement des Staats beläuft sich nach ersten Schätzungen auf 200 Mrd. Dollar. Mit dem bisher grössten Eingriff der Regierung in den Markt erreicht die Kreditmarktkrise einen weiteren Höhepunkt. Die Ursache ist die Krise des Hypothekenmarktes. Infolge der fallenden Immobilienpreise sind die beiden Immobilienfinanzierer ins Wanken gekommen. Allein in den vergangenen vier Quartalen haben die beiden regierungsgeförderten Institute rund 14 Mrd. Dollar Verluste verbucht. Die finanzielle Schieflage war so gravierend, dass US-Finanzministerium die angeschlagenen Immobilienfinanzierer in die Obhut der zuständigen Behörde (FHFA: Federal Housing Finance Agency) gestellt hat.

Die beiden börsenkotierten Unternehmen vergeben nicht selbst Hypothekendarlehen. Sie finanzieren den Kauf von Hypothekenkredite dadurch, dass sie diese bündeln und weiterverkaufen, und zwar mit einer sicheren Rendite. Da die Darlehenpakete staatlich garantiert sind, greifen Anleger gern zu. Unter den Anlegern, die Bestände an vorrangigen Schuldverschreibungen und/oder hypothekenbesicherten Anleihen halten, befinden sich u.a. Notenbanken aus Japan und China. Aber auch namhafte Vermögensverwalter wie Pimco (Allianz Tochter) aus den USA. Die Dividenden für Vorzugsaktien und Stammaktien werden nun ausgesetzt. Die Inhaber von Anleihen kommen aber ungeschoren davon.

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